Tschechien hat eine lange und reiche Fußballgeschichte, die von begeisterten Fans und bemerkenswerten Spielern geprägt ist. Dass das Team aus dem Nachbarland bei der UEFA Euro 2024 in Deutschland dabei ist, ist keine Überraschung. Schließlich sind die tschechischen Kicker zum siebten Mal in Folge bei einer Fußball-EM dabei. Das nennt man wohl einen Stammgast beim Kampf um die europäische Fußballkrone.
Einen festen Platz in den Fußballgeschichtsbüchern hat nach wie vor die EM-Premiere 1996 – und das nicht nur in Tschechien. Damals spielte sich das Team um die Stars Pavel Nedved, Patrick Berger und Karel Poborsky bis ins Finale. In einem legendären Endspiel mussten sich die Tschechen im Kampf um den Titel im Londoner Wembley-Stadion der deutschen Mannschaft mit 1:2 geschlagen geben - nach dem legendären „Golden Goal“ von Oliver Bierhoff. Auch in den 2000er Jahren haben tschechische Fußballer international immer wieder für Furore gesorgt - unter anderem die beiden Ex-Dortmunder Jan Koller und Tomas Rosicky.
Standortbestimmung gegen Portugal
Auch wenn das tschechische Team um Kapitän Tomas Soucek (West Ham United) in den vergangenen Jahrzehnten nicht an den Erfolg von 1996 anknüpfen konnte, ist es immer für eine Überraschung gut. Wie bei der EM 2021, als im Achtelfinale die Niederlande mit 2:0 bezwungen wurde. Auch diesmal hofft die Mannschaft von Ivan Hasek, der die tschechische Auswahl erst seit Januar betreut, wieder mindestens auf den Einzug in die KO-Phase. Gleich zum Auftakt der Vorrundengruppe F erleben die Tschechen am 18. Juni (Anpfiff: 21 Uhr) in Leipzig gegen den schwersten Gruppengegner Portugal eine echte Standortbestimmung. Weitere Gruppengegner sind die Türkei und EM-Debütant Georgien. Für Patrik Schick ist das Spiel in Leipzig eine kurze Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte. Bevor der Angreifer im Sommer 2020 zu Bayer Leverkusen wechselte, spielte er eine Saison bei RB Leipzig, erzielte zehn Tore und bereitete drei weitere vor.
EM als Chance für Talente
Für Tschechien geht es bei dem Turnier nicht nur um sportlichen Erfolg, sondern auch um nationale Identität und Stolz. Der Fußball hat schließlich eine einzigartige Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und eine nationale Einheit zu schaffen. Außerdem bietet die EM für viele junge tschechische Spieler die Chance, sich auf der großen Fußballbühne ins Rampenlicht zu spielen.
Kulinarischer Tipp für den nächsten Urlaub in Tschechien: Guláš mit knedlíky. Daran kommt man in einer typisch tschechischen Gaststätte in Tschechien nicht vorbei. Und dazu ein gutes Bier (Staropramen, Budvar, Gambrinus, … – die Auswahl ist groß). Bier gilt in Tschechien als Nationalgetränk. Na zdraví ! Zum Wohl!
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Tschechien: EM-Stammgast auf den Spuren von 1996
