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  • Kunst
8 Galerien in der Übersicht

Leipziger Kunstszene hautnah erleben!

© Galerie b2/ Katherina Immekus

Wie bei Museen, sind auch für Galerien Terminbuchungen das „Sesam öffne dich!“, um sich Zugang zur Leipziger Kunstszene zu verschaffen. Doch Vorsicht: Bevor man sich versieht, sind präsentierte Künstler schon wieder ausgetauscht und die Ausstellungsräume erstrahlen im Glanz neuer Werke. Die schnelllebigen Zyklen bedürfen einem ausgeklügelten Zeitplan, also immer das Ausstellungsende im Blick behalten!

Die folgende Zusammenstellung bietet einen Überblick für den restlichen März und den April! Wir wünschen viel Freude beim Abtauchen in die mitteldeutsche Kunstwelt.

Galerie b2

Wen die Lust auf Druckgrafik packt, fühlt sich wohl in der Galerie b2 gut aufgehoben. Die Ausstellung „Silvester“ präsentiert Linolschnitte der Leipziger Künstlerin Katherina Immekus, die den Kontrast von divergierenden Räumen thematisieren. Zwischen Fachwerkdorf und Plattenbau, Kleingarten und Betonsiedlung bleiben die Motive alltäglich, beinahe unaufgeregt: Die Schnappschüsse der Randzonen stellen so vor allem Transiträume dar, in denen 2 Bereiche in ein besonderes Verhältnis zueinander geraten: dort ihre Schnittstelle, Verbindung und Trennung finden.

Galerie b2
Spinnereistr. 7
Mi-Fr 14-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr und nach Vereinbarung
Website
„Silvester“ – Katherina Immekus
19.03.-17.04.

Galerie ASPN

5 verschiedene Künstler und Künstlerinnen beteiligen sich an der kollektiven Ausstellung „Demo Mode Society“ in der Galerie ASPN. Im Kern ihrer Auseinandersetzungen steht die Bekanntmachung politischen Willens in Form von Demonstrationen auf der Schaubühne, dem Display der Gesellschaft: der Straße. Jeder Künstler und jede Künstlerin beleuchtet einen Blickwinkel, eine Position zum „Phänomen der Demonstration“, sodass die Zusammenarbeit eine spannende und differenzierte Gestaltung des Ausstellungsraumes ergibt.

Galerie ASPN
Spinnereistraße 7
Di-Fr 11-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
Website
Demo Mode Society
eigtl. bis zum 27.3., evtl. verlängert 

Galerie Josef Filipp

Gleich 3 unterschiedliche Künstlerinnen stellt die Galerie Josef Filipp aus. Grob könnte man die drei der Kategorie surrealistisch-symbolistisch unterordnen, ähneln sich ihre Bildsprachen auf dem ersten Blick doch relativ stark.
Zwar wird Hanna Kaminski in „Lauf, Mickey“ abstrakter als die beiden anderen. Sie arbeitet mit bunten Flächen, die unsere hochgradig ausdifferenzierte Gesellschaft verbildlichen, und zeichnet darüber in flüchtiger Erscheinung angedeutete Figuren.
Doch schafft auch Ivana de Vivanco in „Pink Maneveur“ farbintensive Allegorien, die ebenfalls als „kritische Reflexion der zeithistorischen Wirklichkeit“ verstanden werden können.
Dies ist auch der Fall bei „Königsspringer“ von Eva Citarrella, die mit ihren gemalten Porzellanfiguren Fragilität im Kontext von Brutalität und Gewalt untersucht.

Galerie Josef Filipp
Spinnereistraße 7
Di-Sa 11-18 Uhr
Website
Alle 3 Ausstellungen bis zum 27.3. 

Fang Studio

Auf manch einen mag es humoristisch wirken, auf manch einen zwiespältig, vielleicht auch beides, Tatsache bleibt: Katharina Arndt hält uns in der Ausstellung „never not pretending“ den Spiegel vor und stellt die aktuelle Konsumgesellschaft in ihren zahlreichen Facetten dar – Körperkult, Social Media, Modemarkt etc. Die figürlichen und durch wenig Striche zusammengesetzten Darstellungen von Arndts Charakteren sind einprägsam und bilden auf prägnante Art und Weise den Kern unserer Lebensrealität ab. In der künstlerischen Auseinandersetzung erfasst die in Berlin und Barcelona lebende Künstlerin unsere Spezies außergewöhnlich treffend.

FANG Studio, Antik– &  Kunstmetzgerei
Oststraße 6
Website 
Timeslots zur Besichtigung der Ausstellung sind auf der Website unter "Kontakt" buchbar.
Katharina Arndt – Never not pretending
noch bis zum 24.04.2021

G2 Kunsthalle

Interdisziplinäre Arbeit gibt’s in der G2 Kunsthalle dank Gregor Hildebrandt zu sehen. Der Künstler, dem erstmals in Leipzig eine Einzelausstellung gewidmet wird, fixiert die Schnittstelle zwischen Musik und bildender Kunst. Dabei inszeniert er analoge Tonträger wie Schallplatten und Musikkassetten in seinen künstlerischen Arbeiten. Er versucht so, die Tonträger in bildnerische Werke zu übersetzen und als solche zu konservieren, entfunktionalisiert sie in diesem Prozess aber auch. Körperlose Musik soll in seinen Arbeiten also materialisiert werden. Ob der Künstler seinem Anspruch „Bilder zu malen, die wie Musikstücke sind“ wirklich gerecht wird, kann man letztendlich nur bei einem Besuch festzustellen.

G2 Kunsthalle
Dittrichring 13
Mi 15-20 Uhr, Sa 12-17 Uhr
Website
„Luft in allen Zimmern“ – Gregor Hildebrandt
bis zum 16. Mai

Mädler Forum

Die von Studierenden kuratierte Ausstellung „Antipoden? Neuste Leipziger Schule“ versucht Fragen zur Entwicklung der Leipziger Kunstszene und der genuinen Ausdrucksweise bildender Kunst, der Malerei zu beantworten. Unter der Leitung Prof. Dr. Frank Zöllners sind maßgeblich behandelte Aspekte das Verhältnis von figuraler und abstrakter Kunst, der klassische Ost-West-Gegensatz, sowie der vielfach Beschworene Tod der Malerei. Untersucht wird anhand von renommierten Leipziger Künstlern und Künstlerinnen, die im Jahrzehnt vor der friedlichen Revolution geboren wurden. Unser andere Artikel zu der Ausstellung hier.

Mädler Art Forum
Mädler-Passage, Grimmaische Straße 2-4
Mi-Sa 14-18 Uhr
Website
„Antipoden? Neuste Leipziger Schule“
bis zum 17. April
 

Galerie Kleindienst

Reisen bezeichnet nicht nur den physischen Ortswechsel von Punkt A zu Punkt B. Reisen bewegt auch immateriell: Es findet ein Übergang zwischen verschiedenen Zuständen des eigenen Selbst statt. Wobei dies oft mit inneren Unruhen verbunden ist. Obwohl man es den gezeichneten Charakteren Christian Brandls anfänglich nicht ansehen mag, vermitteln sich diese psychischen Turbulenzen deutlich bei genauerer Betrachtung. In der Ausstellung „Reisen“ fängt der Künstler mit gemalten Schnappschüssen im amerikanischen Stil der 30er Jahre genau diesen Schwebezustand ein: Aufregung und Angst, Vorfreude und Trauer, Freiheit und Heimatlosigkeit. Eine gute Möglichkeit also, um verpasste Reisegefühle aufzuschnappen!

Galerie Kleindienst
Spinnereistraße 7
Di-Fr 13-18 Uhr, Sa 11-15 Uhr
Website 
„Reisen“ – Christian Brandl
27.3.-24.4.

Galerie Eigen+Art

Indem Martin Groß die täglich einströmenden Eindrücke und Informationsflut digitaler und analoger Art selektiert und ins visuelle übersetzt, skizziert „Inside a Screensaver“ in der Galerie Eigen+Art die Lebenswelt der modernen Metropole. Der von der HGB 2011 preisgekrönte Künstler versucht so in großformatigen Werken die schnelllebige unübersichtliche Welt zu erfassen, und erschafft etwas, das man als digitalen Impressionismus des 21. Jahrhunderts verstehen kann – zusätzlich mit Schrift, Emojis und Memes.

Galerie Eigen+Art
Spinnereistraße 7
Di-Sa 11-18 Uhr
Website 
„Inside a Screensaver“ – Martin Groß
bis zum 3.4.

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