„Der Blaue“ als Verkaufsschlager
1967 hatte die Firma vier Angestellte. Der Renner war die „Thüringer Stange“, in den 70er-Jahren dann umbenannt in „Der Blaue“. Dazu kam „Der Gelbe“. Pro Woche konnten bis zu 8 Tonnen Käse produziert werden, je nach Saison und Nachfrage.
Mit der Wende war bei Käse Lehmann Schluss mit der Produktion, stattdessen gab es einen Großhandel für Käse, Gemüse und Feinkostartikel. 1992 ging es langsam aufwärts, 1995 wurde die Käserei erweitert. Der Leipziger Käsesalat kam dazu, 2000 der sächsische Käsesalat. „Wir haben so lang getestet, bis er uns geschmeckt hat“, verrät Erik Lehmann schmunzelnd.
Die Käsesorten heißen manchmal ungewöhnlich: Weitsch mit einem graublauen Camembertschimmel hat seinen Namen von der gleichnamigen Familie und eine über hundertjährige Tradition. Der leicht geräucherte Gardekäse ist einer historischen Käsespezialität aus napoleonischer Zeit nachempfunden. Dazu gibt es Köhlerkäse, Topfkäse oder Sheepka.
Gekauft werden können sie in Läden in Mitteldeutschland. Der westdeutsche Markt funktioniere nicht, wissen die beiden Chefs. „Der Blaue ist sicherlich optisch kein Kracher, doch wer ihn probiert, sagt oft: ‚Das hätte ich nicht gedacht‘“, weiß Beate Lehmann.