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Kult-Gastronom entkräftet Gerüchte

Renkli-Chef Fatih
denkt nicht ans Aufhören

Überraschung in der Leipziger Gastro-Szene: Fatih Demirbas aus dem "Renkli" bleibt Leipzig definitiv erhalten. Ahoi hat den Inhaber der beliebten Weinbar getroffen.

Renkli Leipzig - Fatih Demirbas
Renkli-Ikone Fatih Demirbas bleibt seiner Weinbar erhalten © Sylvio Hoffmann/Kollektiv-Lumen

Ein Artikel in der LVZ sorgte dafür, dass sich viele Stammgäste der „Renkli“ Weinbar auf der Karli Sorgen um die Zukunft der Bar und vor allem um deren Besitzer, Fatih Demirbas, machten. Die positive Nachricht: Fatih geht es gut, und er bleibt dem Renkli auch als Berater und Besitzer erhalten. Wir sprachen mit ihm über die Hintergünde:

Fatih, vorgestern ging ein entsetztes Raunen durch die Reihen der Renkli-Stammgäste: Die LVZ titelte „Tschüss, Fatih!“. Viele haben nur den Titel gelesen und glauben nun, du machst den Laden dicht! Erzählst du uns, was dahintersteckt?

Der zweite Teil der Headline lautete „Chef Fatih Demirbas zieht sich zurück“, was soweit stimmt. Ich habe diesen Rückzug tatsächlich schon länger vorbereitet. Es war klar, dass ich nicht ewig so wie jetzt weitermachen kann, aber ich brauchte einen Nachfolger. Jemand Neuen wollte ich mir nicht „heranziehen“, deshalb habe ich Younis Adams zurückgeholt, der den Laden mit mir zusammen aufgebaut hat. Ich wusste, den kennen und lieben die Gäste, und der führt das Renkli in meinem Sinne weiter. Ich habe dadurch die Möglichkeit, mich ein bisschen zurückziehen, nicht mehr kellnern zu müssen, aber weiter der Gastgeber zu sein. Ich habe meine Vision im Renkli komplett ausgelebt und mich hier menschlich und beruflich verwirklicht, aber nur mit mir allein wäre die Weinbar in Zukunft nicht mehr besser geworden. Es war an der Zeit, dass ein frischer Geist hier übernimmt, und mit Younis wird dies der Fall sein.

Ich bin immer noch hier, nur in anderer Funktion!Fatih DemirbasInhaber Weinbar Renkli

Also bleibt für die Gäste fast alles beim Alten, außer dass ein Teil Deiner Arbeit von Younis übernommen wird?

Genau. Ich werde immer mal wieder da sein, aber nicht mehr durchgängig wie bisher. Es muss ja allen Spaß machen, und wenn das Funkeln irgendwann aus meinen Augen verschwinden würde, ginge dem Renkli auch einiges der Magie verloren, von der es lebt! Younis wird sicher auch ein paar Dinge verändern, das ist ja der Sinn der Sache. Er soll sich hier auch selbst verwirklichen, denn ich weiß, im Herzen trägt er meinen Spirit. Was er ändern möchte, überlasse ich ihm, auch wenn ich als Mentor immer zur Verfügung stehe.

Was passierte, nachdem der Artikel über deinen Rückzug erschienen war?

Das war unglaublich. 60 Anrufe, Unmengen von Nachrichten, immer mit einem Screenshot des Titels aus der LVZ. Viele haben nur die Überschrift gelesen und sich dann Sorgen gemacht, ich könnte krank sein oder weg wollen aus Leipzig. Aber: Ich bin immer noch hier, nur in anderer Funktion!

Um in Rente zu gehen, bist du mit 32 Jahren ja noch etwas zu jung – was sind deine konkreten Pläne?

Ich bin ein Mensch mit sehr vielen Ideen. Konkret sind gerade zwei große Projekte mit Partnern geplant. Verraten wird jetzt noch nichts, aber es wird in Leipzig passieren und jeder wird es mitbekommen!

Ab wann wird Younis übernehmen?

Ab vorgestern! Mit meiner Meldung auf facebook fand der Übergang statt. Younis hat damit die Chance, dem Renkli seinen Stempel aufzudrücken und sein eigenes Team aufzubauen.

Text: Marion Bröhl

Weinbar "Renkli"

Karl-Liebknecht-Straße 2

04107 Leipzig

https://www.facebook.com/renkli.weinundangst/

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