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Einkaufen ohne Verpackungen

Pandemie hat Spuren hinterlassen

Vor fünf Jahren eröffnete mit Einfach Unverpackt in der Kochstraße der erste Unverpackt-Laden in Leipzig. Drei weitere folgten. Seit der Corona-Pandemie leiden sie und kämpfen zum Teil gegen die Schließung.

Pierre Mischke und Christin Neubert
Pierre Mischke und Christin Neubert haben den ersten Unverpackt-Laden in Leipzig eröffnet © Philip Knoll

Nachdem 2014 die ersten Unverpackt-Läden in Deutschland eröffneten, folgte eine richtige Eröffnungswelle, die fast alle großen und mittelgroßen Städte der Republik erreichte. Auch in Leipzig gab es eine solche Welle.

Nach Einfach Unverpackt im Jahr 2016 kamen drei weitere Läden: Locker & Lose im Osten, Lieber lose im Westen und die zweite Filiale des Einfach-Unverpackt-Teams, ebenfalls im Westen. Vor der Pandemie lief es ziemlich gut, aber durch Corona wurde dieser Trend gebremst, wie Vroni Drefke von Locker & Lose bestätigt: „Auch wir merken seit Herbst letzten Jahres einen Umsatzrückgang.“

Auch wir merken seit letztem Herbst einen Umsatzrückgang. Vroni Drefke, Inhaberin Locker & Lose

Situation belastet die Mitarbeitenden

Noch drastischer sieht es im Moment beim Einfach-Unverpackt-Team um Pierre Mischke und Christin Neubert aus. Mit beiden Läden kämpfen sie seit Beginn der Pandemie um ihre Existenz und hatten stets auf Besserung gehofft. Anfang 2022 starteten sie eine Offensive über Social Media.

„Seit unserem Aufruf sind wieder ein paar mehr Kunden regelmäßiger bei uns einkaufen, was uns sehr freut! Aktuell sind Sommerferien und das Sommerloch hat uns wieder voll erwischt“, erklärt Christin Neubert. Mitarbeitende, die in der Zwischenzeit gekündigt haben, konnten sie deshalb nicht ersetzen – eine Situation, die das Team belastet.

„Das nagt am Teamspirit und kräftemäßig wird es langsam grenzwertig, beide Läden mit einem geschrumpften Team und regulären Öffnungszeiten aufrechtzuerhalten“, so Neubert weiter.

So kann man die Läden unterstützen

Im Moment schließen in Deutschland viele kleine Bio-Märkte und Unverpackt-Läden. Das ist eine Entwicklung, die von Vroni Drefke mit Besorgnis beobachtet wird: „Gerade wir kleinen Läden haben eine große Auswahl an lokal produzierten Lebensmitteln im Sortiment. Das spart nicht nur wichtige Ressourcen, sondern ist auch wichtiger Bestandteil, um die Wirtschaft in der Region zu stärken.“

Wer die Unverpackt-Läden erhalten möchte, der kann z. B. Gutscheine für die Läden zu Geburtstagen verschenken oder auch kleinste Einkäufe dort erledigen. Für die Läden zählt jeder Euro.

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