Rund 500.000 Kinder in Deutschland sind schwerhörig. Für ihre Entwicklung ist es wichtig, sie frühzeitig richtig zu versorgen – eine Aufgabe für Hörakustiker mit einer Spezialausbildung für Kinder. Im Gromke Hörzentrum bildet die Pädakustik mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die über diese Zusatzausbildung verfügen, einen Schwerpunkt der täglichen Arbeit. Bis zu zwei von 1.000 Neugeborenenkommen mit einer Hörstörung auf die Welt.
Eines von ihnen ist die heute fünfjährige Lotta. Bei einer standardmäßigen Untersuchung nach der Geburt wird ihr Hörproblem im linken Ohr sofort entdeckt: „Da gab es in der Messung Differenzen bei ihr und dann ging das halt los: Wir sind von da aus in die Uniklinik, zu einer Abteilung extra für Kinder, dann zum Hörakustiker“, erinnert sich Mutter Svenja Seidenberg. „Wenn man diese Diagnose kriegt, ist man erst mal geschockt und denkt: Warum wir? Andererseits denkt man: Na ja, es ist nur eine Seite, es ist nur ein Hörgerät.“
Lotta bekommt mit fünf Monaten ihr erstes Hörsystem. Für die Familie eine Herausforderung: „Es war schwer am Anfang, weil sie das als Fremdkörper wahrgenommen und immer wieder rausgenommen hat. Da sie noch nicht sprechen konnte, wussten wir ja auch nicht: Ist das zu laut, ist es zu leise?“
Etwa 1.000 Pädakustiker und Pädakustikerinnen gibt es mittlerweile in Deutschland. Viele von ihnen absolvieren ihre Ausbildung an der Akademie für Hörakustik in Lübeck, der weltweit größten Aus- und Weiterbildungsstätte des Hörakustiker-Handwerks.
