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Es gibt noch so viel mehr zu Entdecken

Leipziger Museen unter dem Radar

Buch- und Schriftmuseum
© Bertram Kober

Auch wenn die Museumsnacht am 8. Mai 2021 leider abgesagt wurde, lohnt es sich, die Leipziger Museen auf dem Radar zu haben. Gerade die nicht so bekannten: Von einer gewaltigen Clown-Sammlung über historische Musikinstrumente bis hin zu alten Druckermaschinen lassen sich hier echte Fundstücke entdecken!

1. Reclam Museum

Wer kennt sie nicht? Die dünnen, gelben Reclam Bücher, mit denen man im Unterricht „Romeo und Julia“ oder „Wilhelm Tell“ las. Zu verdanken sind die preiswerten Klassiker Anton Philipp Reclam, der den Reclam-Verlag 1828 in Leipzig gründete. 1947 entstand der westdeutsche Ableger in Stuttgart. Im einzigen Reclam-Museum Deutschlands können heute auf etwa 50 Quadratmetern mehr als 10.000 Hefte der Leipziger und Stuttgarter Produktion begutachtet werden. Highlights der Ausstellung: Das älteste gedruckte Heft der Universal-Bibliothek sowie ein Nachbau eines Bücherautomates, wie sie von 1912 bis 1917 in Bahnhöfen und Krankenhäusern aufgestellt wurden, damit die Käufer sich ihre Wartezeit mit Lesen vertreiben sollten.

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2. Schillerhaus

Wer glaubt, nur Weimar könne sich mit Friedrich Schiller schmücken, der irrt! Tatsächlich verbrachte im Jahr 1785 der damals 15-jährige Schiller einen ganzen Sommer in einem Bauernhaus in Gohlis und schuf dort seine „Ode An die Freude“, sowie Bruchstücke von „Don Carlos“. Über das Leben und Arbeiten des jungen Friedrich Schillers in Leipzig informiert das Schillerhaus, das nicht nur Originalschauplatz ist, sondern heute eine umfangreiche Ausstellung über seinen berühmtesten Bewohner bereithält. Neben der Dauerausstellung, finden hier auch immer wieder Theateraufführungen, Sommerkonzerte und Lesungen statt.

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3. Deutsches Buch- und Schriftmuseum

In der Deutschen Nationalbibliothek versteckt sich das weltweit älteste Fachmuseum seiner Art: So hat es sich das „Deutsche Buch- und Schriftmuseum“ zur Aufgabe gemacht, Buch und Schrift auch im digitalen Zeitalter zu betrachten und festzuhalten. Dabei lädt die Dauerausstellung „Zeichen - Bücher - Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode“ die Besucher dazu ein, rund 5.000 Jahre Mediengeschichte zu entdecken. Hier werden historische Buchformen und Schriftsysteme vorgestellt, aber es wird auch untersucht, wie Fernsehen, Internet und Radio dem Buch zunehmend den Rang ablaufen. 

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4. Deutsches Kleingärtnermuseum

Im Jahr 1864 gründete der Schuldirektor Ernst Innozenz Hauschild den ersten Schrebergarten auf dem Grundstück des heutigen DeutschenKleingärtnermuseums in Leipzig. Dabei stand der zuvor verstorbene Arzt und Orthopäde Moritz Schreber für den Namen Pate – auf ihn ging die Idee zurück, einen Ort zu schaffen, an dem sich Kinder und Jugendliche spiel- und sportmäßig austoben sollten, um so mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Mit einem Garten, wie wir ihn heute kennen, hatte der Schrebergarten zunächst also gar nichts gemein. Wie der sich im Laufe der Jahre in Deutschland und Europa entwickelte, verrät die Dauerausstellung „Deutschlands Kleingärtner vom 19. zum 21. Jahrhundert“ im Kleingärtnermuseum.

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5. Schulmuseum

Auf stolzen 800 qm führt das Schulmuseum durch drei Epochen der Leipziger Schulgeschichte. Auf die Besucher warten „Schule in der Kaiserzeit“, „Schulter unter dem Hakenkreuz“ und „Schule in der DDR“. Dabei wird die Geschichte mithilfe von Informationstafeln sowie originalen Gegenständen der jeweiligen Zeit und authentisch rekonstruierten Klassenzimmern lebendig gestaltet.

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6. Clown Museum

Es gibt Leipziger, die noch nie davon gehört haben: Dem Clown-Museum im Osten der Stadt. Dabei ist es das Einzige seiner Art in ganz Europa. Wie der Name bereits verrät, widmet sich dieses Museum ganz der fröhlich – manchmal auch traurigen – Kunst der Clowns. Zu sehen gibt es hier u. a. Fotos, Filmaufnahmen, über 350 Zirkusplakate, mehr als 3.000 Figuren, Marionetten und die berühmtesten Clowns ihrer Zunft.

Einen ausfühlichen Beitrag zum Clown-Museum findet ihr auch hier.

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7. Museum für Druckkunst

Auf vier Etagen wird in dem „Museum für Druckkunst“ in Plagwitz rund 550 Jahre Leipziger Druckkunst zur Schau gestellt – und reiht sich damit ein in die Orte lebendiger Industriekultur in Leipzig. Das Besondere: Die ausgestellten Druckmaschinen und Pressen sind nach wie vor im Einsatz und stellen die Arbeitsmethoden praktisch vor. In der Druckwerkstatt gibt es zudem für die Besucher die Möglichkeit, selbst einmal in einem Workshop Hand anzulegen und noch tiefer in die Materie Drucken einzusteigen. 

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8. Zeitgeschichtliches Forum

Für alle, die ein Interesse für Geschichte, Politik und aktuelles Zeitgeschehen besitzen, ist das Zeitgeschichtliche Forum in der Leipziger Innenstadt eine tolle Anlaufstelle. Hierbei nimmt die Dauerausstellung „UNSERE GESCHICHTE: Diktatur und Demokratie nach 1945“ die Besucher anhand von über 2.000 Objekten, Fotos und Filmen mit in eine Zeitreise: Zurück zu der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, spannt sie einen Bogen zum Leben in der DDR bis hin in die Gegenwart der Bundesrepublik. Zusätzlich gibt es wechselnde Ausstellungen, wie aktuell die Ausstellung „IMMER ICH – Faszination Selfie“, die bis Herbst 2021 läuft.

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9. Bach Museum

Das Bach Museum versteckt sich in einem der ältesten Gebäude von Leipzig: Dem Bosehaus. Hier wohnte zu Johann Sebastians Lebzeiten die befreundete Kaufmannsfamilie Bose – Bach selbst wohnte zu der Zeit direkt gegenüber in der alten Thomasschule, die allerdings 1902 abgerissen wurde. Das Bach Museum informiert in 12 thematisch gegliederten Ausstellungsräumen über das Leben und musikalische Schaffen des Ausnahmekünstlers, sowie über seine Bedeutung für die Musikstadt Leipzig.

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10. Unikatum

Das Kinder- und Jugendmuseum Unikatum ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2010 aus Leipzig nicht mehr wegzudenken. Hier warten wechselnde interaktive Ausstellungen zu den Bereichen „Mensch – Gesellschaft – Zukunft“ darauf, von neugierigen Kindern und Jugendlichen erkundet zu werden. Aktuell laufen auf den zwei Museumsebenen Ausstellungen zum Thema Essen und Ernährung, Utopien für Jugendliche und Erwachsene, sowie eine Rallye im Garten und eine Mutmach-Ausstellung für Kinder ab 4 Jahren. Somit sind also verschiedenste Geschmäcker und Interessen schon mal abgedeckt.

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11. Naturkundemuseum

Seit über 100 Jahren erfreut sich das Naturkundemuseum am Goerdelerring größter Beliebtheit. Hier erwarten die Besucher rund 10.000 Jahre Naturgeschichte der Region in Leipzig, die in zoologischen, botanischen, geologischen und archäologischen Sammlungen aufbereitet wird. Ein wichtiger Themenschwerpunkt ist außerdem der Umwelt- und Naturschutz. Alle Ausstellungen sind übrigens auch für Kinder konzipiert – für das familienfreundliche Konzept erhielt das Naturkundemuseum sogar das Prädikat „KIDS und Co Siegen – Empfohlen 2021“.

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