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Unterstützung und Beratung für Familien

Krebs macht keine Pause

Seit über 30 Jahren unterstützt der gemeinnützige Verein an Krebs erkrankte Kinder und deren Angehörige.

Kartenmemory als Therapie
Kartenmemory als Therapie: Stationspsychologe Dr. Florian Schepper mit einer Familie © Stefan Straube

Das Angebot der Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig ist weit gefächert. Von Tag eins der Diagnose an leisten helfende Hände Unterstützung und Beratung für rund 200 betroffene Familien im Jahr. Die Möglichkeiten reichen von stationärer psychosozialer Versorgung, Kunst-, Musik- und Sporttherapie bis hin zu einer Elternwohnung, Freizeiten oder auch Besuchen eines Klinikclowns.

Es gehe darum, „den Patienten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und zu sagen, ihr schafft das als Familie – auch in dieser schweren Zeit“, so beschreibt es Kristin Paarmann, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising.

Jeder Euro hilft

Besonders Letzteres ist wichtig für den Verein, denn bis heute werden nur wenige Leistungen von den Krankenkassen übernommen. Vor allem die psychosoziale Begleitung direkt auf der Kinderkrebsstation des Uniklinikums bliebe ohne die Eigenleistung der Elternhilfe aus.

Doch genau diese Arbeit hilft jungen Patienten, ihren Eltern und auch Geschwistern durch eine Zeit monatelanger Klinikaufenthalte und den Strapazen der Akuttherapie. Möglich ist dies daher nur durch zahlreiche Unterstützer und Spendenaktionen. „Von Kuchenbasar über Mitgliedschaft bis Spendenbox beim Bäcker ist alles möglich“, betont Kristin Paarmann.

Rund 2.000 Kinder und Jugendliche erkranken jedes Jahr in Deutschland an Krebs. Pressesprecherin Kristin Paarmann

Geheilt ist nicht gleich gesund

Auch nach einer erfolgreichen Therapie im Krankenhaus ist der Kampf gegen die Spuren des Krebses für viele Familien nicht vorbei und so auch nicht die Arbeit der Elternhilfe. Unterstützung bei Anträgen, Erziehungsfragen, (Neu-)Orientierung und Ängsten sind nur ein kleiner Teil des Angebots. Auch an die individuellen Bedürfnisse von Geschwisterkindern, Müttern oder Vätern – die in der Zeit intensivster Behandlung eines jungen Patienten nur selten im Vordergrund stehen – ist gedacht.

So gibt es gemeinsame Nachmittage oder auch Ausfahrten, um das Erlebte zu verarbeiten und die eigene Person wiederzufinden.

Rund 2.000 Kinder und Jugendliche erkranken jedes Jahr in Deutschland an Krebs. Nicht immer verläuft die Therapie erfolgreich. Im schlimmsten aller Fälle hilft die Elternhilfe auch bei Amputationen, Palliativ- und Trauerbegleitung.

Helfende Hände

Um all dies stemmen zu können, arbeitet ein Team aus Psychologen, Sozialarbeitern und Therapeuten Hand in Hand. Frisch dabei ist Agata Dlugos. Als Musiktherapeutin hilft sie den jungen Patienten, der eigenen Sprachlosigkeit Ausdruck zu verleihen.

Nach Herzenslust dürfen sie während der Therapie aufs Schlagzeug hauen und Klangschale, Xylophon, Glöckchen und Co. zum Klingen bringen. Egal, wie viel Wut, Trauer oder Frust sich angestaut hat: Bei Agata Dlugos kann all den Emotionen Raum gegeben werden – und das bei individueller Einzelbetreuung.

Allem voran geht es um den Lebenswillen, die Freude und den Mut … Pressesprecherin Kristin Paarmann im Interview über den Dokumentarfilm „Das Leben an deiner Seite“

Am 15.2., dem Internationalen Kinderkrebstag, wird ein Film von und über euch in den Passage Kinos laufen. Worum geht es?

Paarmann: Der Dokumentarfilm zeigt das Chaos, das von einem Tag auf den anderen entsteht, wenn ein junges Familienmitglied die Diagnose Krebs erhält. Neben den einzelnen Schicksalen stehen auch die Menschen im Mittelpunkt, die in dieser schweren Zeit unterstützen und zu engen Vertrauten werden.

Wie kam es zu dem Film?

Paarmann: Ein Filmteam begleitet uns bereits seit über einem Jahrzehnt. Ursprünglich sollte 2020 ein kurzer Film anlässlich des 20-jährigen Vereinsbestehens erscheinen, doch daraus wurde Corona-bedingt nichts. Umso mehr freut es uns, dass aus diesem Vorhaben ein absolut sehenswerter Film in Spielfilmlänge entstanden ist.

Ist der Film ausschließlich traurig?

Paarmann: Auf keinen Fall! Natürlich gibt es viele bedrückende Momente, aber allem voran geht es um den Lebenswillen, die Freude und den Mut, den die jungen Patienten und ihre Familie jeden Tag beweisen.

„Das Leben an deiner Seite“
15.02.2023, 18:30 Uhr
Leipziger Passage Kinos
Nachbesprechung mit Protagonisten und Regisseur

Erhältlich auf DVD und per Stream unter
www.daslebenandeinerseite.de

Mehr Informationen unter
www.elternhilfe-leipzig.de

Spendenkonto: Volksbank Leipzig
IBAN: DE25 8609 5604 0320 0933 33

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