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Junge Buchautoren und -illustratoren

Hier wird die Fantasie freigesetzt

Der Verein Buchkinder Leipzig e. V. bringt die Kreativität von Kindern zum Vorschein. Die Werkstatt im Leipziger Westen ist ein Zentrum der guten Ideen. Ahoi war bei einem Kurs dabei.

Kind beim Malen
Zeit für Kreativität: Hier entsteht eine Comic-Geschichte © Niklas Wehling

Der Buchbinder und -drucker Konstantin Feig (37) schnippelt noch fix die Obst- und Gemüseteller für die jungen Autoren fertig, dann setzt er sich mit dem neun Jahre alten Jonte an die Schreibmaschine. Seit vier Jahren arbeiten beide an ihrem Monsterfänger-Lexikon.

80 Einträge über fantastische Unholde soll das Standardwerk mal umfassen, das alle unerschrockenen Monsterjäger gelesen haben sollten. Aus Jonte sprudeln die Ideen nur so heraus. Er diktiert Konstantin Satz für Satz, der 37-Jährige mit dem schwarzgrauen Lockenkopf fragt behutsam nach, wenn die Story mal ins Stocken gerät.

Buchkinder setzen Fantasie frei

Hier, im Verein Buchkinder Leipzig e. V., begleiten Kursleiter wie Konstantin Kinder und Jugendliche von der Buchidee über die Illustrationen bis zum Layout, zum Druck, zum Binden und der feierlichen Übergabe eines fertigen Buches.

17 Teilnehmer sind beim zweistündigen Kurs an einem Donnerstag dabei. Insgesamt toben sich in den Räumen des Vereins wöchentlich etwa 200 Kinder kreativ aus.

Wer mitmachen will, ist willkommen und kann sich im Verein anmelden. In der Werkstatt gibt es alles, was junge Buchautoren und -illustratoren brauchen: eine Sammlung historischer Schreibmaschinen, Malutensilien und Bastelmaterialien sowie gemütliche Teppiche und Couches zum Geschichtenerspinnen.

Rollenbuchstory zum Ausklappen

So, wie bei der Rollenbuch-Story „Alles wegen Bernd“, die Jontes Schwester Lovis (13) mit ihrem Bruder und ihrer Freundin Maeva (11) erdacht und gezeichnet hat.

Darin kommen unter anderem der riesenhafte Landstreicher Bernd, die Rübenfabrikantin Davita, geschrumpfte Polizisten namens Piepsozisten sowie Willi, der Riesenameisenbär, vor. Dank der Buchkinder werden Geschichten wie diese erzählt und gehen nicht verloren.

Konstantin, wie unterstützen Sie die Kinder beim Geschichtenerfinden?

Es gehört zu unserem Konzept, im richtigen Moment Impulse zu setzen und sich dann wieder zurückzunehmen. Wir begleiten die Kinder in ihrem Selbstausdruck und helfen dabei, das zum Vorschein zu bringen, was sie in sich tragen.

Wie schaffen Sie es, dass manche Kinder mehrere Jahre an einem Buchprojekt dranbleiben?

Wir signalisieren: Uns ist wichtig, dass es das Buch gibt und es in die Welt kommt. Damit hat Kontinuität für Kinder einen Sinn.

Weitere Infos: www.buchkinder.de

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