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  • Interviews
Vielfalt an Unternehmen und Karrieremöglichkeiten

Gespräch mit der Koordinatorin des Projekts „Vom LKL gesucht“, Christin Pomplitz

In Leipzig lebende Menschen, gerade junge, haben oft das Gefühl, dass sich die Welt immer wieder und nur um diese Stadt dreht. Dabei dreht sich die Welt um ganz viele Punkte. Rein physikalisch stoßen wir gedanklich hier zwar an Grenzen, aus der Sicht der Einzelbetroffenen ist dies aber wahr. Im Landkreis Leipzig gibt es ganz viele Gründe, hier den Arbeits- und Lebensmittelpunkt hinzuverlegen – und die eigene Persönlichkeit dadurch etwas auszulüften. Welche dies sind, erfuhr Ahoi-Redakteur Volly Tanner von Christin Pomplitz, die das Projekt „Vom LKL gesucht“ leitet:

Christin Pomplitz lauscht Menschen, die etwas zu erzählen haben © ZAROF GmbH

Ahoi: Guten Tag, liebe Christin Pomplitz. Du bist die Projektleiterin von „Vom Landkreis Leipzig gesucht“ oder kurz: „Vom LKL gesucht“. Um was geht es denn bei diesem Projekt?

Christin Pomplitz: Bei der Imagekampagne „Vom LKL gesucht“ geht es seit 2018 darum, kleine und mittelständische Unternehmen aus dem Landkreis Leipzig sichtbar zu machen. Sichtbar für den potenziellen Fachkräftenachwuchs. Denn der ist, und das ist längst kein Geheimnis mehr, seit geraumer Zeit „Mangelware“ und heiß umworben.

 

Ahoi: Wen habt Ihr denn im Fokus?

Christin Pomplitz: Besonders für die kleinen und obendrein außerhalb der Stadt gelegenen Unternehmen ist es schwer, im Wettbewerb um den Nachwuchs mitzuhalten. Von der Nachwuchsfrage können ganze unternehmerische Existenzen abhängen. Es mangelt gerade den klassischen Handwerksbetrieben nicht an Aufträgen, sondern an Mitarbeitenden, die die Arbeit auch erledigen können. Darum haben wir die kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Leipziger Umland im Fokus, die keine Ressourcen (Geld, Personal und vor allem Zeit!) für aufwändige Recruiting-Maßnahmen haben.

Wir haben aber auch den Nachwuchs selbst im Fokus! Schließlich wollen wir die Unternehmen für die potenziellen Fachkräfte sichtbar machen, den Schülerinnen und Schülern, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, den Studierenden, die praktische Erfahrungen sammeln wollen oder kurz vor dem Abschluss stehen und in den Beruf starten wollen. Aber auch den Fachkräften in Beschäftigung oder Nicht-Beschäftigung, die eine neue Aufgabe, ein neues Betriebsklima, ein neues oder altes Tätigkeitsfeld suchen.

 

Ahoi: Und was haben Eure Adressaten davon, wenn sie sich in den Landkreis Leipzig hinein orientieren?

Christin Pomplitz: Neben der Vielfalt an Unternehmen und Karrieremöglichkeiten, einem Naherholungsgebiet direkt vor der Tür mit Seen, faszinierenden Steinbrüchen, viel Grün zum Durchatmen und Runterfahren, der direkten Anbindung an die Stadt und wortwörtlich jeder Menge Platz und Freiheit für eigene Ziele, Ideen und Projekte? Nun ja, die Chance auf eine spannende und erfüllende Tätigkeit in einer aufstrebenden Region zwischen Großstadtflair und ländlich anmutender Freiheit und die große Auswahl Unternehmen, ob Traditionsunternehmen, Familienunternehmen oder Start-Up.

 

Ahoi: Derzeit baust Du fleißig an einer Workshop-Reihe. Um was geht es denn da? Und wen möchtet Ihr erreichen?

Christin Pomplitz: Wir bieten den Unternehmen im Prinzip zwei Workshop-Varianten an. Wir bieten auf der einen Seite den „klassischen Workshop“. Mit dem Ziel, Wissen, Tipps und Tricks zu vermitteln, womit die Teilnehmenden ihre Unternehmen in Sachen „Innovativer Personalgewinnung“ und ihren individuellen Social Media-Auftritt voranbringen und stärken können. Hier liegt der Fokus ganz klar auf den Unternehmen, die wir in ihrer internen Weiterbildung unterstützen möchten.

Auf der anderen Seite können die Unternehmen uns im Rahmen unserer „Schulworkshops“ in allgemeinbildende Schulen (eventuell auch in Jugendclubs, wir befinden uns in Verhandlungen) begleiten, sich den Schülerinnen und Schülern persönlich vorstellen, mit ihnen in den direkten Austausch kommen und wirklich aktiv mit ihnen zusammenarbeiten. Dafür können die Unternehmen Werkstücke oder Arbeitsgeräte mitbringen, die die Anwesenden mit ihnen gemeinsam ausprobieren können. Bei diesem Angebot stehen für uns neben den Unternehmen auch die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt. Unser Ziel ist es hiermit, diesen ein Angebot in lockerer und offener Atmosphäre zu machen, möglichst ohne ein didaktisches Top-Down-Gefühl zu vermitteln.

Moderiert und angeleitet werden die Workshops vom Team der Imagekampagne. Für die Unternehmensworkshops haben wir darüber hinaus Expertinnen und Experten gewonnen, die ihre Expertise, Tipps und Tricks mit den Teilnehmenden teilen und konkrete Handlungsempfehlungen für die individuellen Bedarfe aufstellen.

 

Ahoi: Eine Reihe ist ja eine Reihe, weil sie aus mehr als einem Workshop besteht. Kannst Du uns da ein bisschen mehr erzählen? Wann sind welche Themen am Start und wo?

Christin Pomplitz: Sehr gern! Eine Reihe haben wir explizit für die Unternehmensworkshop.
Wir starten am 17.06. mit dem Workshop „Innovative Personalgewinnung“ (Link unter dem Beitrag) mit unserer Expertin Ann-Kathrin Huber. Sie ist Kommunikationsberaterin und Gründerin u. a. des Jobchannels „gute partie“. Weiter geht es am 08.07. zum Thema „Social Media Grundlagen: Wie erstelle und nutze ich ein Unternehmensprofil?“ (Link unterhalb des Beitrags) und am 28.07. bauen wir auf vorhandenes/vermitteltes Wissen auf und schauen uns im Workshop „Content Creation: Inhalte für die persönliche Social Media Strategie“ (Link am Ende des Beitrags) die einzelnen Profile und Inhalte an. Für beide Social Media Workshops haben wir Marketingexpertin Tomke Dünnhaupt von den Klickkomplizen an Board. Alle Workshops finden (Stand jetzt) in Präsenz in unserem schönen Büro im Musikerviertel statt. Wir freuen uns wirklich sehr, endlich wieder Gäste empfangen und unsere Räume mit Leben und Kreativität füllen zu können.

 

Ahoi: Gleich bei der ersten Veranstaltung sprecht ihr von einer „Generation Z“. Was ist das denn für eine Generation? Was macht diese Generation Z aus? Und was kommt nach Z?

Christin Pomplitz: Über diese Generation wird schon lange viel spekuliert und vermutet. Nicht alle Spekulationen würde die Gen Z selbst bestätigen. Was sich auf jeden Fall sagen lässt ist, dass die Generation Z zwischen 1997 und 2012 geboren wurde und bereits als Kinder mit digitalen Medien konfrontiert waren, im Gegensatz zur Generation Y, die zumeist erst im Jugendalter damit in Kontakt kam. Trendforschende und Innovationsberatende sprechen wohl von der Generatio Alpha als Nachfolger der Genz Z.

Genau diesen Fragen, was macht die „Gen Z“ aus, was erwartet sie von der Arbeitswelt und wie erreichen wir sie, gehen wir im Workshop auf den Grund! Ich kann dir also leider noch nicht zu viel verraten, aber komm gern zu unserem Workshop.

 

Ahoi: Wie wird denn eigentlich das Gesamtpaket „Vom LKL gesucht“ angenommen?

Christin Pomplitz: Es gibt, diplomatisch ausgedrückt, Optimierungspotenzial, vor allem durch die Corona-Situation der letzten zwei Jahren. Aber wir sehen, dass die Unternehmen den Bedarf haben und gerade eben die kleineren Unternehmen dankbar sind für die Unterstützung und die Aufmerksamkeit, die wir ihnen zuteilwerden lassen. Das spiegeln uns die teilnehmenden Unternehmen glücklicherweise ganz herzlich zurück. Das Projekt stößt aber auch bei neuen Unternehmen, wenn wir denn Gelegenheit haben davon zu erzählen, auf Begeisterung. Das hat uns jetzt erst die Veranstaltung der KOWA (Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeit Leipzig) wieder gezeigt, bei der wir uns seit langer Zeit einmal wieder in Präsenz vorstellen konnten.

 

Ahoi: Du bist ja Leipzigerin – wie kam es denn zum Engagement für den Landkreis Leipzig?

Christin Pomplitz: Gerade, weil ich Leipzigerin bin, liegt es für mich natürlich nahe, mich für die Region, auch wenn sie hinter der Stadtgrenze liegt, einzubringen. Zu diesem konkreten Engagement kam es 2018 eher durch Zufall. Ich bin als Studentin, einer Lebensphase, in der man Geld und praktische Erfahrungen gut gebrauchen kann, über das Gesuch nach Umsetzenden für eine regionale Imagekampagne gestolpert. Die Bewerbungsfrist war zwar knapp vorbei, aber ich wollte es probiert haben. Und das hat sich gelohnt, denn jetzt leite ich dieses Projekt, das in der Zwischenzeit schon zu einer Marke in der Fachkräftesicherung des Landkreis Leipzig geworden ist (bemerkt sie in aller Bescheidenheit).

 

Ahoi: Danke für Deine Antworten, Deine Zeit und Dein Engagement.

Workshop Innovative Personalgewinnung:

https://lets-meet.org/reg/726e772836fd053e66

 

Workshop Social Media Grundlagen: Wie erstelle und nutze ich ein Unternehmensprofil?:

https://lets-meet.org/reg/ed7516644c0da8ef07

 

Workshop Content Creation: Inhalte für die persönliche Social Media Strategie:

https://lets-meet.org/reg/01eb0648cd4c6c7733

 

Projekt VOM LKL GESUCHT:

www.vom-lkl-gesucht.de

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