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  • Interviews
Sängerin von GREGORIAN

Gespräch mit der britischen Künstlerin Amelia Brightman

Beim Namen Brightman denkt der Musicalfan automatisch an „Time To Say Goodby“. Doch sollten Menschen eben auch an die GREGORIANs denken oder an Amelia. Diese Amelia Brightman nämlich, verwandt zwar mit der Ex von Andrew Lloyd Webber Sarah, aber ganz besonders als eigenständige Künstlerin großartig und erfolgreich, kommt nach Leipzig. Und dies auch noch an Ahoi-Redakteur Volly Tanners Geburtstag. Grund genug, dass dieser mal kurz mit Amelia Brightman sprach:

Amelia Brightman
Frau Amelia Brightman auf mystischen Reisen © Roxx Nation

an english version of the interview can be found below

 

 

Ahoi: Guten Tag, liebe Amelia Brightman. Sie kommen am 24. April (meinem Geburtstag) mit Ihrem kompletten Programm "Blue Prints" (Blaupausen) in den Felsenkeller. Was sind diese "Blue Prints"?

Na, dann wünsche ich Ihnen für den anstehenden Geburtstag schon mal herzlichen Glückwunsch! Im Frühling Geburtstag zu haben, muss was Schönes sein. Das Konzept hinter Blue Prints ist es, bekannte, große Songs zu nehmen und ihre Essenz offen zu legen. Die Blaupausen der Musik. Ich und meine drei fantastischen Bandmitglieder reinterpretieren sie dann in unserem eigenen Stil. Mir kommen da auch die Blaupausen in den Sinn, die wir alle in unseren Köpfen haben, wie Landkarten unserer Geschichten, die mit der Musik, die wir zu der Zeit geliebt haben, und den Erinnerungen, die sie hervorruft, durchsetzt sind. Ich hoffe, dass ich die Leute zu diesen Orten in ihren eigenen Erinnerungen führen kann.

 

Ahoi: Sie sind Kulturliebhaber*innen vor allem durch Ihre Arbeit als Hauptsongwriterin und Sängerin von GREGORIAN bekannt. Über 30 Millionen verkaufte Platten - ein richtiger Berg. Wie viel GREGORIAN steckt denn in Ihrem Solo-Projekt?

Ich bin mit dem Gregorian-Projekt aufgewachsen, habe dafür geschrieben, gesungen und wir waren 20 Jahre lang jedes Jahr zusammen auf Tour. Es ist also ein fester Bestandteil meiner Karriere geworden.

 

Ahoi: Kommen die Fans von GREGORIAN auch bei Blue Prints auf ihre Kosten?

Ich werde immer ein leicht mystisches Element in mir haben, dass seinen Ursprung in GREGORIAN findet, also wird es das auch geben... Und in meiner Setlist sind auch ein paar Songs der Gruppe.

 

Ahoi: Wie unterscheidet sich Ihr Solo-Projekt von GREGORIAN?

Es ist kein typisches Gregorian-Konzert mit Lichtern und Feuer. Bei meiner Solo-Show steht die Musik im Mittelpunkt. Ich möchte, dass es ein gemeinsames Erlebnis wird, bei dem wir durch die Songs, die wir lieben, verbunden sind. Und ich dem Publikum eine andere Wahrnehmungsebene dieser Lieder näher bringen kann, nämlich so wie ich sie empfinde.

 

Ahoi: Wenn ich richtig informiert bin, werden Sie uns im April im Felsenkeller Ihr zweites Soloalbum vorstellen. Wer hat an diesem Album mitgearbeitet?

Für die Blueprints-Tour werde ich hauptsächlich beliebte Cover-Songs spielen, aber auch ein paar eigene Songs vom Album neu arrangieren. Nach so langer Zeit ohne Konzerte denke ich, wird es großen Spaß machen gemeinsam Songs zu genießen, die uns vertraut sind. Es haben einige großartige Musiker*innen und Produzent*innen für dieses Album mit mir kollaboriert: von Peter Weihe an der Gitarre, Steve Hague (Pet Shop Boys, Melanie C und viele andere) als Produzent, Kristian Draude als Co-Autor etc. Darüber war ich sehr glücklich.

 

Ahoi: Natürlich müssen wir auch kurz Ihren familiären Hintergrund erwähnen. Ihre ältere Schwester ist Sarah Brightman, was bedeutet, dass Sie wahrscheinlich von klein auf zu Hause viel gesungen haben. Können Sie uns etwas über Ihre Kindheit erzählen? Ihre Eltern. Ihr Zuhause.

Ich bin das jüngste von sechs Kindern, Sarah ist die Älteste. Als ich geboren wurde, waren die meisten von ihnen erwachsen und bereits ausgezogen. Meine Mutter war selbst Tänzerin und ermutigte mich daher, auch eine Karriere als Tänzerin anzustreben. Da ich ein gewisses Talent zeigte, erhielt ich einen Platz an einer angesehenen Schule für darstellende Künste, die sehr weit von zu Hause entfernt war, so dass ich im Alter von sieben Jahren hauptsächlich in der Schule lebte. Mein Weg war von klein auf weitgehend so vorgezeichnet. Alles andere in meinem Leben war immer unglaublich chaotisch, aber in meiner Musikwelt ergaben die Dinge immer einen Sinn. Mit 17 Jahren habe ich angefangen, professionell für Frank Peterson zu schreiben. Mit 19 hatte ich meinen ersten Erfolg als Songwriterin für einen anderen Künstler und mit 21 erhielt ich die ersten Gold- und Platinplatten für das Songwriting.

 

Ahoi: Auf Tour sind Lutz Krajenski, Willy Wagner und Ritchie Kück-Michelmann mit dabei. Alle drei sind seit Jahrzehnten hoch geschätzt im Musikbusiness, haben mit Größen wie Rio Reiser, Tom Jones und den Söhnen Mannheims gespielt. Das impliziert auch eine große Nähe zu Deutschland. Welche Beziehung haben Sie zur hiesigen Hemisphäre?

Ich weiß, ich bin so gesegnet mit meiner Band! Ich bin im Jahr 2020 dauerhaft nach Deutschland umgesiedelt. Ich liebe das Leben hier und habe seit meinem Umzug so viel Wärme und Liebe von den Menschen erfahren, die mir begegnet sind. Ich denke, das zeigt, dass ich eine großartige Beziehung zu Deutschland habe und es zu meiner Wahlheimat geworden ist.

 

Ahoi: Auf unterschiedlichen Aufnahmen sind Sie auch unter den Pseudonymen Eve und Violet aufgeführt. Was steckt dahinter?

Ich habe versucht, mich ein bisschen von meiner Schwester abzugrenzen, indem ich andere Namen ausprobiert habe. Da wir uns ähnlich sehen, wusste ich, dass die Leute meinen Namen hören, mich sehen und annehmen, dass ich mich auch in der Musikrichtung des Crossovers bewege. Obwohl Sarah und ich uns im oberen Bereich tonal sehr ähneln, sind unsere Stimmen im unteren Bereich sehr unterschiedlich, was dazu führt, dass ich viel poppiger singe. Nach einer Weile wurde mir klar, dass die Leute sowieso annehmen, was sie wollen, und mein Name ist mein Name, also nutze ich ihn und forme meine eigene Persönlichkeit durch meine Stimme.

 

Ahoi: Und worauf können wir uns am 24. April 2022 freuen? Wohin dürfen wir mit Ihnen reisen?

Ooh, überall hin! Dafür habe ich Titel aus den 50er Jahren bis heute ausgewählt. Ich hoffe einfach, dass wir alle ein bisschen Spaß haben, zusammen singen und diese tollen Songs gemeinsam genießen können.

 

 

english version

 

Ahoy: Good afternoon, dear Amelia Brightman. You are coming to the Felsenkeller on April 24 (my birthday) with your full program "Blue Prints". What are these Blue Prints?

Well happy birthday for that day! Must be lovely having a spring birthday. The concept of the blue prints tour is to take well known, great songs and strip them back to their bare bones, the blue prints of the music . Myself and my three amazing band members then build them up a little in our own style. I also like to think of a blueprint that we all have in our heads,  a map of our history that is interspersed with the music we loved at the time and the memories it evokes. I hope to take people to those places in their own memories.

 

Ahoy: You are especially well known to the culture-savvy masses for your work as the principal songwriter and singer with GREGORIANS. Over 30 million records sold - that's quite a mountain. So how much GREGORIANS is in your solo history?

I grew up writing and singing for the Gregorian project, touring and writing for it every year for 20 years..so it’s become quite an integral part of me as a performer.

 

Ahoy: Do GREGORIANSfans also get their money's worth on Blue Prints?

I will always have a slightly mystical element to myself that carries from Gregorian, so that will be there..and there will be a couple of songs that have been performed by the group in my set list.

 

Ahoy: How is Amelia Brightman solo different from the big version?

This isn’t a Gregorian concert with its lights and fire, this concert is all about the music. I would like it to be a shared experience where we get to connect together to songs that we love and I get to show you another side to them as I feel them.. which hopefully the audience will feel too.


Ahoy: If I am informed correctly, you will present us your second solo album at Felsenkeller in April. Who has worked on this one?

I will actually mostly be doing well loved covers for the blueprints tour, with a few of my own songs from the album re arranged as well. After such a long time without concerts I feel it would be most fun if we can all enjoy songs we know well. I had some great musicians and producers on that album, from Peter Weihe on Guitar, Steve Hague ( pet shop boys, Melanie c and many others) as a producer, Kristian Draude as a co writer plus many other greats. I was very lucky.


Ahoi: Of course we have to briefly mention your family background. Your big sister is Sarah Brightman, which means that you probably sang a lot at home from an early age. Can you tell us something about your childhood? About your parents? Your home?

I am the youngest of 6 children, Sarah being the eldest. By the time I was born most of them were adults and had moved out. My mother was a dancer so very much encouraged performance as a career. Since I showed some talent I was awarded a place at a prestigious performing arts school, very far from home, so I went to mostly live at the school at 7 years old.  My path was largely that from an early age. Everything else in my life has always been incredibly messy, but in my music world things always made sense. I started writing professionally for frank peterson at 17 years old, had my first success writing for another artist at 19 and my first gold and platinum disks for songwriting at 21.


Ahoy: On tour you have Lutz Krajenski, Willy Wagner and Ritchie Kück-Michelmann on board. All three have been outstanding musicians for decades, played with heroes like Rio Reiser, Tom Jones or the Söhne Mannheims. That implies a closeness to Germany. What relationship do you have with the local hemisphere?

I know, I’m so blessed with my band! I moved to Germany permanently in 2020.. I love living here and have only experienced a lot of warmth and love from the people I encounter since moving. I guess that means I have a great relationship with Germany, as it is my chosen home.


Ahoy: On various recordings you have already appeared as Eve or Violet. Why this?

I tried to separate myself from my sister a little by trying other names. As we look similar, I knew people would hear my name, see me and assume they were getting more classical crossover from me. Although sarah and I share many similar upper notes, our voices when lower can be quite different, which leads me to sing with a much more pop approach. After a while I realised people will assume what they choose to anyway, and my name is my name, so I am using it and forging my own personality through my voice.


Ahoy: And what can we look forward to on April 24, 2022? Where may we travel with you?

Ooh, all over! I have chosen tracks from the 50s all the way through to today. I just hope we can all have some fun, sing along a little and just really enjoy great songs.

Amelia Brightman & Band

24. April 2022

19:00 Uhr

Felsenkeller zu Leipzig

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