//
//
  • Kunst
Museum der bildenden Künste

Der Wiederentdeckte

Mit der Romantik-Ausstellung um Caspar David Friedrich öffnet das Museum der bildenden Künste nach dem Umbau. Auch in der Dauerausstellung ändert sich einiges.

Lebensstufen
„Lebensstufen“ nannte Caspar David Friedrich sein um 1834 entstandenes Werk © In Gestalt/Michael Ehritt

Der Umbau des Museums der bildenden Künste biegt auf die Zielgerade ein. Im Laufe des Oktobers nimmt das neue Konzept des Hauses Gestalt an. Sonderschauen wie die Romantik-Ausstellung um Caspar David Friedrich wandern ins Untergeschoss. Die Sammlung sortiert sich neu. Kunst aus Leipzig ab dem 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart, darunter Max Beckmann und die Leipziger Schulen, bekommt ihr Schaufenster im dritten Geschoss. Eine entscheidende Neuerung: „Diese Sammlung haben wir bisher nie in Dauerpräsenz gezeigt“, sagt Museumssprecher Jörg Dittmer.

Klingers „Beethoven“ rückt ins Erdgeschoss

Ansonsten wendet sich der Fokus den Alten Meistern (2. Obergeschoss) und der Kunst des 19. Jahrhunderts mit einem Max-Klinger-Schwerpunkt (1. Obergeschoss) zu. Neben der Neuordnung geht es Direktor Stefan Weppelmann um eine Öffnung des Hauses.
Klingers „Beethoven“ und weitere Skulpturen empfangen das Publikum künftig im Eingangsbereich. Partizipation und Inklusion sollen vorangetrieben werden. Dazu gehören unter anderem acht Tische, die mit Braille-Schrift, haptischen Bildübersetzungen oder Videos in Gebärdensprache jeweils ein Werk vermitteln.

Lange Jahre vergessen: Caspar David Friedrich

Am 9. Oktober eröffnet „Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker“. Spannend: Friedrich, berühmtester Maler der deutschen Romantik, war über Jahrzehnte fast vergessen. Die Konkurrenz aus Düsseldorf hatte ihm im 19. Jahrhundert den Rang abgelaufen. Sie galt der damaligen Kunstkritik als moderner und technisch raffinierter. Erst gegen 1880, 40 Jahre nach seinem Tod in Dresden, wurde Caspar David Friedrich vom norwegischen Kunsthistoriker Andreas Aubert wiederentdeckt.
Erstmals stellt eine Ausstellung, entstanden in Kooperation mit dem Kunstpalast Düsseldorf, die künstlerischen Positionen direkt gegenüber. Neben den Werken Friedrichs sind Romantiker aus Düsseldorf, darunter Andreas und Oswald Achenbach, und Dresden zu sehen. Auch an der Elbe wandte man sich von Friedrich ab und den Düsseldorfer Einflüssen zu. Die Schau macht Rezeptionsgeschichte lebendig: sie lässt sich aber auch einfach als verträumten Streifzug durch die Romantik genießen.

„Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker“
vom 9. Oktober bis 9. Januar im Museum der bildenden Künste
Katharinenstr. 10
Website

« zurück
zur aktuellen Ausgabe