Beim Gang durch Ausstellungen hält man vor Kunstwerken etwas Sicherheitsabstand. Eigentlich.
„Meine Bilder darf ich anfassen“, sagt Julia Hochbaum und lacht. Dann fährt sie mit der Fingerkuppe vorsichtig über die Maserung der Ölfarbe, die eine aufgeschnittene Zitrone zeigt. Von fern wirkt das Stillleben äußerst realistisch. Aus der Nähe betrachtet und mit dem Tastsinn lässt sich die Textur erkennen, die kleinen weißen Hebungen, die der Pinselstrich hinterlassen hat. So offenbart Hochbaum das Handwerk hinter dem Bild und verleiht ihm Lebendigkeit.