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Im April 2023

Ahoi, Leute

Die einen bezeichnen den April als launisch, andere freuen sich auf den Frühling, der schon in der Luft liegt. Um Herzöffnung und Bewegung geht es beim Yoga-Tag, frische Farben gibt’s im wieder eröffneten „Tschau Tschüssi“ und in der Moritzbastei feiert ein Spieleabend Premiere. Die Buchmesse sorgt bei den Cosplayern für Glücksgefühle und eine Schriftstellerin nimmt dankend einen Leipziger Preis entgegen.

Helfried Lohmann
Helfried Lohmann © privat

Weg der Selbstverwirklichung

Helfried Lohmann

Mit sechs Jahren hat Helfried Lohmann den Yoga-Kopfstand von seinem Großvater gelernt. Heute ist der 60-Jährige aktiv im Leipziger Yoga-Netzwerk, das am 15. April einen Yoga-Tag in ausgewählten Yogastudios und in der Alten Börse veranstaltet. „Jeder kann alle Stile ausprobieren, Leute treffen und am Abend Konzerten lauschen“, erzählt der gebürtige Hamburger.

Das Angebot reicht vom klassischen Ashtanga-Yoga, das Atem und Bewegung in den Fluss bringt, über Tuch-Yoga, das ein Gefühl von Leichtigkeit vermittelt, bis hin zum energieaufladenden Vinyasa-Flow. „Yoga hält jung und kann in jedem Alter begonnen werden“, betont der Yoga- und Tantra-Lehrer, der seit 20 Jahren praktiziert.

Nice Stuff From Nice People

Miriam Paulsen

Der Leipziger Kultladen „Tschau Tschüssi“ ist umgezogen und präsentiert sich in der Kolonnadenstraße 19 in frischen Farben. Der Store feierte im März seinen 16. Geburtstag. Inhaberin Miriam Paulsen, die in Leipzig Soziologie und Germanistik studiert hat, erinnert sich: „Als Hobby fing alles an. Ich habe damals mit Freunden in der Könneritzstraße Sachen verkauft.“

Heute verkauft die 44-Jährige in ihrem ultramarinblauen Geschäft in der „Kolle“ kunterbunte Sachen kleiner Labels: von Accessoires über Karten und Poster bis hin zu Taschen und Rucksäcken aus alten Sonnenschirmen, deren italienische Designerinnen sie in Rimini kennengelernt hat.

Neue Gameshow in Leipzig

Mandy Cleenex und Herr Graebel

Augen auf und Ohren gespitzt! Hier kommt Leipzigs erste Drag-Queen: Miss Mandy Cleenex präsentiert ihre neue Show „Bingo!“, die am 12. April in der Moritzbastei zu erleben ist. Gemeinsam mit ihrer Familie, den Drag-Künstlerinnen Athena Owls, Miranda Twenty Seven, Stella Risation, Cassia Curiouss und Helix Noir, verspricht die Gastgeberin Spannung, Kunst und Performance in den Regenbogenfarben.

Ihr Assistent Herr Graebel spielt die Glücksfee und hat die wichtige Aufgabe, die Bingo-Nummern zu ziehen. „Unsere zweistündige Show wird voll mit allem sein, was es braucht, damit der Abend im Gedächtnis bleibt“, verspricht Robert Schmidt aka Miss Mandy Cleenex.

Leipziger Preis für DDR-Aufarbeitung

Ines Geipel

Die Schriftstellerin und Publizistin Ines Geipel ist von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig mit dem Erich-Loest-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Die heute 62-Jährige war ehemalige DDR-Leistungssportlerin und ist als Professorin für Deutsche Verskunst an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ tätig.

In der Laudatio heißt es, sie biete dem Leser „ein breites Spektrum der Aufarbeitung von Geschichte und Geschichten“ aus der DDR. „Was sie nicht mehr losließ, war die Spaltung des Landes, der historische, geografische Riss, von einer Tektonikverschiebung ist bei ihr die Rede“, so Lyriker und Essayist Durs Grünbein.

Eintauchen in eine andere Welt

Jenny Völz

Seit über zehn Jahren gehört das Herz von Jenny Völz der Manga-Welt. Die 30-Jährige, die als Erzieherin in einer Leipziger Grundschule arbeitet, liest in ihrer Freizeit Mangas, schaut Animes und zockt Games. „In andere Rollen zu schlüpfen und krasse Charaktere aus den Spielen darzustellen, das finde ich unglaublich faszinierend“, erzählt die Cosplayerin. Die Vorfreude auf die nächste Manga-Comic-Con, die Teil der Leipziger Buchmesse vom 27. bis 30. April ist, wächst von Tag zu Tag

Auch anderen Menschen etwas Gutes tun, gehört zur Stärke dieser jungen Frau: Als ehrenamtliches Mitglied des Vereins „Helden für Herzen“ kümmert sie sich um schwerkranke und behinderte Kinder. „Wir Cosplayer gehen als Prinzessin oder Rapunzel in die Krankenhäuser, um den Kleinen ein Treffen mit ihren Helden zu ermöglichen“, erzählt die Pädagogin mit leuchtenden Augen.

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