Die Leipzig-Naundorfer Rockband Karussell, 1976 gegründet, gehörte neben City, Silly, Karat und den Puhdys zur ersten Garde der DDR-Rockmusik. Und es gibt sie noch immer.
Rolf-Rüdiger Raschke, von Anfang an dabei, erzählt Ahoi: „Eigentlich hatte ich mit der Wende die Karussell-Ära abgeschlossen und einen anderen Weg eingeschlagen. Joe (der derzeitige Sänger, Anm. der Red.) war damals 9 Jahre und es war mir nicht bewusst, wie sehr er die Karussell-Songs verinnerlicht hatte. Viele Jahre später, 2008, hat er mich animiert, einen Neustart zu wagen.“
Rockmusik aus dem Osten
Was auch zwingend notwendig war. Menschen brauchen Wurzeln und Karussell war Wurzel für so viele. „Das Interesse für die Rockmusik aus dem Osten war wieder vorhanden.
Zunächst war eine kleine Besetzung geplant. Allerdings meldete sich zeit- gleich auch unser Sänger Reinhard Oschek Huth, auch Mitbegründer von Karussell. Auch er war der Meinung, dass die Zeit für einen Neubeginn reif war. Hinzu kam Jan Kirsten, Bassist bei Karussell seit 1986. Da es bei Karussell nie halbe Sachen gab, startete die Band in voller Besetzung im Herbst 2008 in der Moritzbastei Leipzig und dort wurde das Comeback der Band gefeiert. Joe hat sich inzwischen als hervorragender Frontmann, Komponist, Texter, Arrangeur und Harp Player entwickelt und ich glaube, ohne ihn hätte ich mit Sicherheit keine Bühne mehr betreten.“
Derzeit singen die Karusseller ihr neues Leipzig-Lied überall. „Da sich Leipzig inzwischen deutschlandweit einer großen Beliebtheit erfreut, singen auch die Küstenbewohner und die Berliner mit.“
