• Stadtgeschichte
60 Jahre Kulkwitzer See

Vom Tagebau zum Erholungsgebiet

Mit der Entstehung des Kulkwitzer Sees wurde vor 50 Jahren ein Naherholungsgebiet geschaffen, das Einheimische und Touristen gleichermaßen anzieht. Heute ist es kaum vorstellbar, dass dieses malerische Gewässer ein ehemaliger Tagebau gewesen ist.

1937
1937: Der jahrzehntelange Kohleabbau hat die Landschaft maßgeblich verändert. Nach der Auskohlung 1963 wurden die Tagebaulöcher geflutet. Heute erinnert augenscheinlich nichts mehr an die einstige dröge Industrielandschaft © Leibniz-Institut für Länderkunde e.V.

Der Ursprung des Kulkwitzer Sees liegt wie bei allen Seen im Leipziger Neuseenland in der Braunkohleförderung. Zunächst unter Tage und ab dem Jahr 1937 als Tagebau galt die Region Kulkwitz-Miltitz als eine der bedeutendsten hiesigen Braunkohletagebaue.

1963 war Schluss mit dem Kohleabbau. Bereits 1958 beschloss der Rat des Bezirks Leipzig und der Kreistag Leipzig-Land, die Tagebaulöcher nach der Auskohlung zu fluten. Zwischen den Jahren 1963 und 1973 entstand damit schrittweise ein 150 Hektar großer Badesee.

Vielfältige Freizeitattraktion

Mit den 1980er-Jahren schritt die Erschließung des Geländes um den See weiter voran. Man schuf verschiedene Badestrände, Liegewiesen und Gastronomie entlang der Strandpromenade. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Kulkwitzer See zu einer vielfältigen und äußerst beliebten Freizeitattraktion.

Angler und Fans von Wassersportarten wie Segeln, Wasserski und Surfen fanden hier ihren festen Platz. Das Südufer des Sees eignet sich ganz besonders gut zum Tauchen, weshalb nicht wenige Leipziger hier auch eine Tauchausbildung absolvieren.

Neue Bepflanzung notwendig

Seit jüngstem liegen konkrete Pläne vor, das bisherige Freizeitangebot noch um eine schwimmende Wasserlandschaft zu ergänzen. Die Genehmigung dieses Projekts steht bislang aber noch aus.

Fest steht allerdings die dringend notwendige Neubepflanzung des alten Pappelwaldes am Ufer des Kulkwitzer Sees. Vor 50 Jahren entschied man sich für die Begrünung des Sees durch Pappeln, da diese vergleichsweise schnell wachsen. Beschleunigt durch die langen Dürrezeiten der letzten Jahre ist die Lebenszeit der Bäume nun jedoch beendet. Der Pappelwald wird künftig durch einen deutlich resistenteren Mischwald ersetzt.

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