- Stadtleben
Unterstützung gesucht
Gerade lief es richtig gut für die Leipziger Umweltbibliothek: Rund 12.000 Besucher verzeichnete sie im Jahr 2019 und eine Bibliothekarin konnte angestellt werden. Da traf den Ökolöwen als Träger die Meldung aus dem Stadtrat im April hart: Statt der 65.000 Euro Fördermittel aus den Vorjahren werden jetzt nur noch 35.000 Euro bereitgestellt – knapp die Hälfte also. „Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht für die Engagierten“, erklärt Nico Singer, Geschäftsführer des Ökolöwen Leipzig, „sondern man nimmt dann auch den Glauben daran, dass es überhaupt eine Zukunft geben kann.“
Bewegende Geschichte
Dabei werden Einrichtungen wie die Umweltbibliothek gerade in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Hinzu kommt, dass die Bibliothek ein Erbe der Friedlichen Revolution darstellt. Sie entstand in den 1980er-Jahren. Damals war es verboten, Daten zum Zustand der Natur zu sammeln – ein paar Mutige taten es trotzdem. „Der Ökolöwe hat die Bibliothek dann in den 90er-Jahren als Träger übernommen, um sie weiterzuentwickeln“, erzählt Singer. Heute ist die Leipziger Einrichtung die größte Umweltbibliothek in freier Trägerschaft.
Wichtig finden es alle, jetzt müssen wir die Umwelt- bibliothek erhalten.
Appell an die Leipziger
Klar ist, dass die bereitgestellten Fördermittel nicht ausreichen, um den Betrieb der Bibliothek zu finanzieren. So musste Singer bereits seine Bibliothekarin entlassen, weil das Geld nicht reichte. Ein Lösungsvorschlag der Stadt, die sich eindeutig zur Einrichtung bekannt hat, steht bisher aus. Singer ruft deshalb die Leipziger dazu auf, den Ökolöwen bei der Finanzierung zu unterstützen. Theoretisch müssen sich 370 Leipziger finden, die die Einrichtung mit acht Euro pro Monat unterstützen, wirbt der Ökolöwe auf seiner Website.
