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Diese Tipps sorgen für einen stressfreien Wohnungswechsel

Umzug leicht gemacht

Jeder Umzug erfordert eine Menge Vorarbeit. Wer das gut organisiert, ist effektiver und schneller fertig. © Adobe Stock / lordn / 142136315

Ob innerhalb Leipzigs, als Neuankömmling in Sachsens bevölkerungsreichster Stadt oder in anderen Teilen und Ecken der Bundesrepublik: Ein Umzug ist zwar häufig mit viel Vorfreude, ebenso oft aber mit reichlich Stress verbunden. Der lässt sich durch eine ordentliche Planung des Umzugs minimieren - insbesondere, wenn das eigene häusliche Inventar sogar noch zwischengelagert werden kann.

So früh wie möglich anzufangen lohnt sich

Wie die Deutsche Post in einer eigenen Studie ermittelte, ziehen Deutschlands Einwohner in ihrem Leben rund sieben- bis achtmal um. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Satte 8 Millionen Menschen pro Jahr, oder alternativ rund 22.000 täglich, bewegen ihren Hausstand von A nach B, schleppen Möbel oder beauftragen dafür Umzugsunternehmen. Trotzdem werden die meisten Menschen bestätigen können: Der empfundene Stress wird auch mit Erfahrung nicht weniger.

Deshalb ist das Wichtigste eine frühzeitige und adäquate Vorbereitung des Umzugs. Umso gründlicher die Planung, desto reibungsloser später der Ablauf, zudem lassen sich einzelne Schritte dann über einen längeren Zeitraum verteilt strecken - das schafft Entlastung im eigenen Kalender. An erster Stelle sollte sich jeder daher einen genauen Überblick über den eigenen Haushalt verschaffen. Vielmals sind Umzüge auch eine gute Gelegenheit, um sich von sowieso nicht mehr benötigten Sachen zu trennen, verschlissene Möbel zu entsorgen oder beispielsweise, um den eigenen Kleiderschrank auszusortieren. Das sollte bereits vorab stattfinden, schafft zusätzliche Übersicht und reduziert damit den Aufwand am eigentlichen Tag des Umzugs.

Eine Checkliste für Verträge und Papierkram erstellen

In den allermeisten Fällen wird sich mit einem Umzug auch der gemeldete Hauptwohnsitz ändern. Deshalb gibt es einiges an Papierkram zu erledigen, sowohl gegenüber den jeweiligen Behörden als auch mit Hinblick auf laufende Verträge. Damit keine wichtigen Ummeldungen, Anmeldungen oder beispielsweise Vertragsauflösungen durch das Raster fallen, lohnt es sich vorab eine Checkliste zu erstellen.

In dieser ist festzuhalten, was genau wo zu erledigen ist - inklusive der jeweiligen Fristen. Mitunter ist es beispielsweise nicht möglich den Stromtarif mitzunehmen, wenn der Umzug aus anderen Teilen der Republik nach Leipzig stattfindet und der Versorger da nicht tätig ist. Selbiges trifft in Einzelfällen auch auf den Internetvertrag zu. Währenddessen genügt bei Banken, Versicherungen und Co. normalerweise einfach eine Aktualisierung der eigenen Adresse, da deren Leistungen und die persönliche Geschäftsverbindung nicht an den aktuellen Wohnort gekoppelt sind. Ausnahmen davon wären beispielsweise die Hausratversicherung, die natürlich entsprechend der neuen Wohnung oder des neuen Hauses aktualisiert werden muss.

Für Adressaktualisierungen und notwendige Ummeldungen entsteht unter anderem da Arbeit:

  • bei Banken und Versicherungen
  • dem Beitragsservice muss für den Rundfunkbeitrag die neue Adresse mitgeteilt werden
  • eine Ummeldung des Autos und Mitteilung gegenüber dem Kfz-Versicherer muss erfolgen
  • Strom- und Internetanbieter gehören informiert
  • laufende Abonnements, zum Beispiel bei postalisch ausgelieferten Zeitungen, sind zu aktualisieren
  • die neue Adresse gehört Vereinen und Verbänden mitgeteilt
  • wer staatliche Leistungen bezieht, beispielsweise vom Arbeits- oder Bafög-Amt, muss auch da die neue Adresse hinterlegen
  • Ummeldung beim Einwohnermeldeamt

Tipp: Unbedingt sollte ein Nachsendeauftrag bei der Post eingerichtet werden. Dann werden Sendungen, die an die alte Anschrift verschickt wurden, automatisch an die neue Adresse weitergeleitet.

Rückgabe der bestehenden Wohnung und Einzug aufeinander abstimmen

Bei der ordentlichen Kündigung des Mietvertrags gilt eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Insbesondere Mieter ohne Wohneigentum sollten darauf achten, dass keine zu großen Überschneidungen zwischen altem und neuem Mietvertrag bestehen, anderenfalls werden sich die temporär entstandenen doppelten Mietkosten deutlich in der Haushaltskasse bemerkbar machen. Eigentümer sind da etwas flexibler, aber auch die müssen natürlich dafür sorgen, dass die nicht mehr bewohnte Immobilie rechtzeitig verkauft oder vermietet wird.

Tipp: Sofern sich eine Überschneidung nicht verhindern ließ, können Mieter bei ihrem Vermieter nachfragen, ob sie eigens gesuchte Nachmieter vorstellen dürfen. Zur Zustimmung verpflichtet ist dieser aber nicht.

Je nach Bedarf die eigenen Habseligkeiten zwischenlagern

Manchmal ist es unvermeidbar, dass die eigenen Habseligkeiten aus dem alten Zuhause heraus müssen, aber noch nicht in das neue Zuhause transportiert werden können. Selbst wenn Auszugs- und Einzugstermin ideal aufeinander abgestimmt wurden, entsteht durch den sofortigen Transport und den damit einhergehenden Zeitdruck viel Stress.

Daher kann es mitunter sinnvoll sein, sich frühzeitig nach einer Möglichkeit der Zwischenlagerung umzusehen. Darauf spezialisierte Dienstleister bieten witterungsgeschützte Stellräume an, wo große und kleine Möbel sowie verschiedenste Utensilien sicher und verschlossen verwahrt werden können - bis sie sich dann tatsächlich auf den Weg in das neue Zuhause machen. Durch eine solche Zwischenlagerung verschafft man sich beim Umzug etwas mehr zeitlichen Freiraum und muss nicht so straff planen - was natürlich viel Stress nimmt.

Handwerkliche Arbeiten in der alten und neuen Wohnung planen und rechtzeitig abschließen

Niemand möchte auf einer Baustelle wohnen, erst recht nicht, wenn es im alten Zuhause noch reichlich zu tun gibt. Da erwarten Mieter mitunter Schönheitsreparaturen und ein neuer Anstrich der Wände. Teilweise müssen sogar Sachen zurück gebaut werden, damit dem Vermieter die Wohnung wieder in ihrem ursprünglich übergebenen Zustand übertragen werden kann.

Parallel dazu möchte man vielleicht im Zuhause noch die eine oder andere handwerkliche Sache erledigt wissen, bevor man tatsächlich einzieht. Bevor man sich diesen nach dem Einzug widmet, wenn vielleicht Kinder und/oder Haustiere das Vorhaben noch zusätzlich erschweren, sollte man so etwas nach Möglichkeit vor dem Einzug erledigen. Je nachdem, wann die Vormieter ausziehen und wie kulant sich der Vermieter zeigt, wird er dafür mitunter sogar schon einige Tage vorher den Schlüssel übergeben.

Den Umzugstag genau durchplanen - und sich gegebenenfalls Hilfe holen

Die Habseligkeiten in einer 1-Zimmer-Wohnung eines Studenten lassen sich natürlich weitaus schneller transportieren als die Einrichtung aus einer 5-Zimmer-Familienwohnung. Während der Student sich vielleicht einen oder zwei Freunde dafür organisieren kann, wird es mit steigender Wohnungsgröße und mehr Einrichtung schwierig noch freiwillige Helfer dafür zu begeistern.

Es ist also frühzeitig zu überlegen, ob man den Umzug tatsächlich in Eigenregie mit Freunden "wuppen" möchte oder ob man sich stattdessen nach einem professionellen Umzugsunternehmen umschaut. Diese haben normalerweise eine recht gute Auftragslage, erst kurz vorher anzufragen wird also kaum von Erfolg gekrönt sein. Wer sich bereits entschieden hat und den Umzug professionell durchführen lassen möchte, sollte so früh wie möglich mehrere Angebote von Umzugsunternehmen einholen und diese miteinander vergleichen. Da keine fixen Preisvorgaben existieren, können sich die Kosten je nach Umzugsunternehmen durchaus gravierend unterscheiden.

Wer kleine Kinder oder Haustiere hat, sollte für diese am Umzugstag am besten eine Unterkunft suchen. So kommen beide am Umzugstag nicht in die Quere, außerdem erspart man ihnen den Stress. Selbstverständlich müssen Arbeitnehmer für den Umzug höchstwahrscheinlich Urlaubstage nehmen, was frühzeitig gegenüber dem Arbeitgeber zu kommunizieren ist.

Tipp: Unbedingt notwendige Sachen, zum Beispiel Medikamente, sollten vor dem Umzugstag in einer separaten Tasche verpackt werden - zum Beispiel mit etwas Verpflegung oder wertvollen Habseligkeiten. Damit sind die immer griffbereit und man hat ein Auge darauf. Generell sollte man besonders zerbrechliche Sachen vielleicht am besten selbst mit dem Pkw schnell in die neue Wohnung fahren.

Sperrmüll anmelden

Wer vor dem Umzug eifrig aussortiert, muss gegebenenfalls Sperrmüll anmelden. Das geht bei der Stadtverwaltung, ob Kosten dafür entstehen ist von der Menge und der Gemeinde abhängig. Der Sperrmülltermin sollte idealerweise direkt auf den Umzugstag folgend liegen, damit der Sperrmüll nicht Ewigkeiten auf der Straße herumliegt und Gehwege blockiert.

Wenn sich die alte Wohnung bereits in Leipzig befindet, ist der Sperrmülltermin bei der Stadtreinigung Leipzig zu beantragen.

Wie viele Umzugskartons sollte man einplanen?

Eine pauschale Aussage ist hier natürlich schwierig. Wer sich eher minimalistisch einrichtete, wird weniger Kartons brauchen als ein Haushalt mit Kindern und ganz viel Deko. Als Faustregel gilt normalerweise: 10 Umzugskartons pro Zimmer sind angemessen. Entsprechendes Verpackungsmaterial sollte gegebenenfalls noch besorgt werden, um beispielsweise Glas, Geschirr und Co. in Luftpolsterfolie zu hüllen. Die Umzugskartons sollten außerdem nicht zu schwer bepackt werden, dann lassen sie sich nur schlechter transportieren und brechen schlimmstenfalls mitsamt den eigenen Habseligkeiten durch.

Eine gute Planung ist die halbe Miete

Selbst mit der besten Planung können sich unvorhergesehene Stolpersteine vor, während und nach dem Umzug auftun. Aber dennoch: Gründlich und mit ausreichend Zeitpuffer geplant, verursacht ein Umzug weitaus weniger Stress, als wenn dieser völlig unkoordiniert "Hals über Kopf" angegangen wird.

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