Mit der abnehmenden Zahl aktiver Gemeindemitglieder droht auch mehr und mehr ein Leerstand von Kirchen. So stand auch die Leipziger Philippuskirche in Plagwitz-Lindenau (Aurelienstraße 54) jahrelang leer, bis die BBW-Leipzig-Gruppe das denkmalgeschützte Gebäudeensemble übernommen und aufwendig saniert hat. Nach Auszug der Gemeinde vor über zehn Jahren ist es einer der ersten von der Landeskirche Sachsen zur Umnutzung freigegebenen Kirchenkomplexe.
Die Gemeinde bildet nun eine Einheit mit Lindenau-Plagwitz (Heilandskirche, Erich-Zeigner-Allee). 2002 wurde das Gebäudeensemble übernommen. Die denkmalpflegerischen Bestimmungen des Gebäudes waren eine große Herausforderung, insbesondere der Umbau des ehemaligen Pfarrhauses zu Leipzigs erstem Inklusionshotel.
Fünf Jahre inklusives Hotel
Die Bauarbeiten starteten 2012 und dauerten sechs Jahre. 2018 konnte das barrierefreie Inklusionshotel eröffnen. Auch der Kirchsaal der Philippuskirche, der 2019 wieder zum Leben erweckt wurde, ist für Gäste mit Behinderungen frei zugänglich. In diesem Jahr feiert das inklusive Team des Hotels den 5. Geburtstag.
Die über 100 Jahre alte Kirche bietet viele verschiedene Räume für Begegnungen. Hier kann getagt, gefeiert oder Kultur genossen werden. Der restaurierte zentralförmige Kirchenraum dient gleichzeitig als Gottesdienst-, Konzert- und Konferenzraum. Im Stadtteil Plagwitz ist dieser Ort ein einzigartiger Veranstaltungsort geworden und hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. PHILIPPUS Leipzig nimmt seine soziale Verantwortung bewusst wahr. Mit der Veranstaltungsreihe „Kultur im Garten“ ist ein kulturelles, soziales und inklusives Projekt entstanden, welches Menschen verschiedener Bevölkerungsgruppen mit niedrigschwelligen Angeboten Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht.
Inklusion und „Barrierefreiheit“
Anspruch und Vision ist es, Menschen und Themen aller Couleurs in Philippus zusammenzuführen – barrierefrei, vielfältig, inklusiv, spirituell und weltoffen. Inklusion und „Barrierefreiheit“ heißt für PHILIPPUS Leipzig auch für eine ökonomische Barrierefreiheit bei der Teilhabe an Kultur zu sorgen. Bei den meisten Veranstaltungen wird deshalb nur um eine freiwillige Spende gebeten. Ebenso ist dem Inklusionsbetrieb die religiöse und spirituelle Barrierefreiheit wichtig: Jede*r ist eingeladen und willkommen.