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Kinderstühle aus der ganzen Welt

Stühle für Kinder

Klassische Sitzmöbel sind im Grassi Museum zu sehen © Esther Hoyer

Ab 10. Juni 2021 zeigt das Grassi Museum für Angewandte Kunst in seiner nächsten Sonderschau „STÜHLE: Nur für Kinder!rund 120 Kinderstühle von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis zu aktuellen Modellen. Der Großteil stammt aus der Privatsammlung von Gisela Neuwald zuzüglich einiger Modelle aus dem museumseigenen Bestand. Die Ausstellung kann bis 3. Oktober 2021 besichtigt werden.

Die Sammlerin Gisela Neuwald hat in über 30 Jahren nahezu 400 Kinderstühle aus der ganzen Welt zusammengetragen. Mit vielen davon lebt sie in ihrer Münchner Wohnung – sie dienen als Hocker, Nachttisch, Ablage für Bücher, aber natürlich auch als Sitzgelegenheiten für ihre Kinder und Enkelkinder. Anlass des Sammelns war ein traumatisches Kindheitserlebnis, bei dem ihr ein Stuhl das Gefühl der Sicherheit gab. Daher steht für Gisela Neuwald das Miteinander von Stuhl und Kind im Mittelpunkt ihres Interesses. Die Sammlung sieht sie als „Metapher für eine kleine Gesellschaft aus Hoffnungsträgern“.

Mit der wechselnden Rolle der Kinder in der Gesellschaft verändert sich auch das Aussehen der Sitzmöbel für die Jüngsten. Der überwiegende Teil der Kinderstühle wurde als kleinere Version der Erwachsenenmodelle ausgeführt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts etablierte sich jedoch im Zuge der Industrialisierung sowie der erstarkenden Bedeutung der Pädagogik der Kinderstuhl als eigenständige Gattung des Designs. Die Entwicklung der Kunststoffmaterialien beförderte seit den 1960er Jahren zusätzlich die Kreativität bei der Gestaltung von Kindermöbeln. Heute spannt sich der Bogen zwischen preiswerten Kunststoffmöbeln, multifunktional einsetzbaren Kinderstühlen, nachhaltig produzierten Modellen bis hin zu teuren Design-Ikonen fürs Kinderzimmer.

Weitere Informationen: www.grassimak.de

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