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Sport im Winter

Was Leipziger Experten raten

Im Winter kann Sport zu einer Herausforderung werden © Pixabay

Für den einen oder anderen ist Sport im Winter eine besondere Herausforderung. Die eisige Kälte, Schnee und Regen oder Glatteis halten davon ab, das warme Heim zu verlassen. Dabei wäre es besonders wichtig, sich auch in den Wintermonaten regelmäßig draußen zu bewegen. Die Bewegung bei Tageslicht kann Stress abbauen und einer Winterdepression vorbeugen. Die Venen, die durch Heizungsluft und schwere Schuhe leiden, werden besser durchblutet, die Knochen und Muskeln werden gestärkt und die kalte Winterluft regt das Immunsystem viel stärker an als warme Sommerluft. Jedoch gibt es einiges beim Sport in den Wintermonaten einiges zu beachten. Hier einige Tipps von Leipziger Experten.

Kein Kaltstart und langsam angehen

Vor allem die Zeit um Weihnachten und zum Jahresende verbringen die Menschen viel Zeit zu Hause beim gemeinsamen Essen und bei Unterhaltungen. Sport wird eher im Fernsehen geschaut, wie zum Beispiel die Vierschanzentournee, zu der bei Anbietern wie Wetten.com auch Tipps auf den Sieger abgegeben werden können. Erst im neuen Jahr kommen viele auf die Idee, ein paar Pfund abzuspecken.

Andreas Speer, Sportwissenschaftler der Uni Leipzig weist jedoch darauf hin, dass Menschen, die sich eine Zeit lang nicht bewegt haben, besonderen Risiken ausgesetzt sind, wenn sie sozusagen von null auf hundert mit ihren körperlichen Aktivitäten starten. Es kann beispielsweise zu erhöhtem Blutdruck und Durchblutungsstörungen kommen, weil sich die Gefäße bei Kälte einengen. Die Folge kann dann eine Kettenreaktion sein, bei der auch die Herzkranzgefäße verengt werden, sodass die Sauerstoffversorgung des Herzens vermindert wird. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Herzinfarkt.

Der Leipziger Kardiologe Dr. Marcus Sandri erklärt dazu, dass auch normales Schneeschippen für Untrainierte sehr risikoreich sein kann. Es wird empfohlen, dass Untrainierte den Sport im Winter langsam angehen. Wichtig sind auch Dehn- beziehungsweise Streckübungen vor dem Sport, um die Muskulatur zu lockern und zu erwärmen und somit Verletzungen vorzubeugen. Bei Glatteis oder dichten Schneetreiben sollte wegen der Verletzungsgefahr auf bestimmte Sportdisziplinen wie Joggen oder Radfahren verzichtet werden. Es gibt noch viel mehr Sportdisziplinen im Winter, die nicht unbedingt zum Wintersport gehören. Diejenigen, die sich länger nicht bewegt haben, sollten vor dem Start zudem einen Check beim Arzt vereinbaren. Letztlich sollten sich auch im Allgemeinen fitte Sportler nicht überschätzen und auf die Signale ihres Körpers achten. Mit Fitnessarmbändern oder einer entsprechenden App auf der Smartwatch oder dem Handy lässt sich der Puls jederzeit kontrollieren.

Wintertaugliche Kleidung tragen

Für sportliche Betätigungen im Freien bei winterlichen Temperaturen eignet sich zur Vermeidung von Erkältungen am besten Funktionskleidung, die mindestens eine Schicht Fleece enthält. Empfohlen wird, sich nach dem Zwiebelprinzip zu kleiden. Für die dunklen Morgen- und Abendstunden sind eine neonfarbene Weste oder zumindest Reflektoren auf den Sachen Pflicht. Wichtig ist, den Kopf und die Ohren mit Mützen oder Stirnbänder und die Hände mit passenden Handschuhen zu schützen. Warme Socken dürfen ebenfalls nicht fehlen. Die Schuhe müssen wegen des Schnees, dem gefrorenen Boden oder feuchtem Laub ein wintertaugliches Profil mit einer besonderen Rutschfestigkeit aufweisen. Die Frage, ob der Mund beim Laufen oder Radfahren bedeckt sein sollte, lässt sich nur anhand der jeweiligen Wettersituation beantworten. Bei besonders eisigen Temperaturen sollte der Mund verdeckt sein. In jedem Fall gilt es auch, nicht durch den Mund zu atmen, da die kalte Luft die Atemwege reizt, was ebenfalls Erkältungen zur Folge haben kann. Bei sehr tiefen Temperaturen drohen beim Atmen durch den Mund sogar Verkrampfungen der Kiefermuskulatur und Zunge sowie der Atemwege.

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