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Rechtzeitig dem Schnupfen vorbeugen

Ohne Erkältung durch den Winter

Ein starkes Immunsystem ist im Winter sehr wichtig. Gerade innerhalb der Familie wird sich oft gegenseitig angesteckt. © stock.adobe.com | Kaspars Grinvalds | 103182253

Winterzeit ist Erkältungszeit? Das muss nicht sein! Schon mit simplen Maßnahmen lässt sich das Immunsystem stärken und potenzielle „Einfallstore“ für Bakterien, Viren & Co. werden geschlossen. Jetzt ist daher der richtige Zeitpunkt gekommen, um die ganze Familie auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten – dann stehen die Chancen auf einen Winter ohne Erkältungen oder andere lästige Krankheiten gut. Folgende Tipps helfen dabei:

Starkes Immunsystem mit Vitaminen und Mineralstoffen

Ein Mangel an gewissen Vitaminen sowie Mineralien kann das Immunsystem schwächen. Vor allem Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D und verschiedene B-Vitamine spielen diesbezüglich eine Rolle. Neben gesunder Ernährung ist daher auch Sonnenlicht wichtig. Zudem lässt sich durch hochdosiertes Zink eine Erkältung manchmal noch abfangen, obwohl sich schon erste Symptome bemerkbar machen. In einigen Fällen kann daher eine Supplementierung sinnvoll sein. Ärztliche Rücksprache ist davor jedoch empfehlenswert, vor allem bei Kindern.

Gesunder Darm für eine gesunde Abwehr

Der Darm ist ein hochkomplexes System, in dem sich rund 70 Prozent der Immunzellen befinden. Dementsprechend können sich Verdauungsprobleme negativ auf das Immunsystem auswirken. Weiterhin ist ein gesunder Darm notwendig, um all die genannten Nährstoffe aufnehmen zu können – und er steigert das Wohlbefinden im Allgemeinen. Schließlich spielt bei der körpereigenen Abwehr auch die Psyche eine Rolle, aber dazu später mehr. Es lohnt sich also, die Darmgesundheit bei allen Familienmitgliedern aktiv zu fördern, beispielsweise durch eine ballaststoffreiche Ernährungoder durch Probiotika. Wer hingegen häufiger unter Beschwerden wie Verstopfung, Durchfällen, Blähungen, Übelkeit oder Bauchschmerzen leidet, sollte diese ärztlich abklären lassen. Dahinter können Ursachen wie Erkrankungen oder Unverträglichkeiten stecken, die unbehandelt das Immunsystem schwächen.

Ingwer: der „Immun-Booster“

Eine positive Wirkung auf den Verdauungstrakt hat auch Ingwer. Doch die Knolle kann noch mehr: sie wirkt antibakteriell und regt den Kreislauf an. Dadurch hilft sie bei der Bekämpfung von Erregern – präventiv oder bei einer akuten Erkältung. Ingwer sollte daher zumindest im Winter in den täglichen Speiseplan aufgenommen werden, beispielsweise als Tee.

Sich von Genussgiften verabschieden

Manchmal muss nichts getan werden, sondern es muss etwas unterlassen werden, um das Immunsystem zu stärken. Die Sprache ist vom Konsum sogenannter Genussgifte wie Alkohol und Zigaretten, aber auch von Zucker. Sie schwächen auf vielfältige Weise die körpereigene Abwehr, indem sie beispielsweise den Darm belasten oder die weißen Blutkörperchen bei ihrer Arbeit stören. Solche Genussgifte wegzulassen, ist daher vor allem im Winter wichtig – auch, wenn es zur Weihnachtszeit besonders schwerfällt. Damit die Kinder dennoch naschen können, empfehlen sich zuckerfreie Rezepte. Köstliche Ideen gibt es zum Glück viele.

Ausreichend, aber moderate Bewegung

Regelmäßige Bewegung ist bekanntlich wichtig für die Gesundheit und regt das Immunsystem an. Besonders gut geeignet ist dafür moderate Bewegung an der frischen Luft. Zu viel oder zu intensiver Sport kann das Immunsystem hingegen kurzzeitig schwächen. Er stellt nämlich Stress für den Körper dar und dieser muss Energie für die Regenerationaufwenden – die dadurch vielleicht der Abwehr fehlt. Spätestens, wenn sich erste Erkältungssymptome bemerkbar machen, sollte das anspruchsvolle Training daher dem gemütlichen Spaziergang weichen. Wer sich jedoch gesund und fit fühlt, kann und sollte auch im Winter zwischen leichteren sowie intensiveren Bewegungseinheiten abwechseln. Die offiziellen Empfehlungen geben hierzu hilfreiche Anhaltspunkte für sich selbst und die Kinder.

Wechselduschen ausprobieren

Ein Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser beim Duschen regt den Kreislauf an und schenkt dem Körper Energie. Gleichzeitig lernt er, sich schneller sowie besser den Temperaturen anzupassen. Das bringt zahlreiche positive Effekte mit sich, von einer strafferen Haut bis hin zu einem stärkeren Immunsystem. Ausprobieren lohnt sich, vor allem zum Aufwachen am Morgen!

Den regelmäßigen Saunagang einplanen

Ein noch intensiverer Wechsel zwischen Wärme und Kälte findet in der Sauna statt. Ihre wohltuenden Effekte auf Körper sowie Geist sind seit ihrer Erfindung vor rund 1.500 Jahren vielfach bewiesen und nicht ohne Grund gehört das Saunieren (vor allem in kälteren Klimazonen) untrennbar zu zahlreichen Kulturen. Es regt das Immunsystem an und kann Infekte präventiv vorbeugen. Wer gesund sowie alt genug ist, sollte den Saunagang daher zumindest im Winter regelmäßig einplanen, zum Beispiel einmal pro Woche.

Grundlegende Hygieneregeln kennen und vermitteln

Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Hygieneregeln wohl jedem Menschen ein Begriff. Diese einzuhalten, kann aber auch zahlreiche andere Infektionskrankheiten vorbeugen. Die Hände richtig zu waschen, Abstand zu halten, sich beim Niesen wegzudrehen sowie weitere wichtige Grundregeln sollten daher vor allem im Winter strikt eingehalten werden. Eltern sind diesbezüglich in der Verantwortung, als gutes Beispiel voranzugehen und auch ihren Kindern diese Hygieneregeln frühzeitig beizubringen.

Auf ein gutes Raumklima achten

Ein wichtiger Schutz des Körpers gegen unerwünschte Eindringliche wie Viren oder Bakterien sind die Schleimhäute. Sie müssen jedoch gut befeuchtet sein, um ihre Funktion optimal erfüllen zu können. Leider trocknen sie im Winter aufgrund der Heizungsluft sowie Kälte oft aus und stellen damit ein „Einfallstor“ für Erkältungen dar. Es ist deshalb wichtig, auf ein gutes Raumklima zu achten, regelmäßig zu lüften und so viel Zeit wie möglich draußen zu verbringen.

Die Füße warmhalten – immer und überall

Viel draußen zu sein, ist also auch im Winter sinnvoll, aber natürlich nur mit der richtigen Kleidung. Denn wenn der Körper auskühlt, wird das Immunsystem bei seiner Arbeit behindert und Viren, Bakterien & Co können es einfacher überwinden. Es handelt sich also im wahrsten Sinne des Wortes um eine Erkältung. Dabei spielen die Füße eine besonders wichtige Rolle: Wenn diese auskühlen, drosselt das vegetative Nervensystem die Durchblutung der Nasenschleimhäute und ihre natürliche Barriere schwindet, wie vorab geschildert. Insbesondere bei den Schuhen darf daher nicht an der falschen Stelle gespart werden. Es lohnt sich, sich einmal intensiv mit den Eigenschaften von Winterschuhen auseinanderzusetzen und für jedes Familienmitglied in passende zu investieren.

Keinen (!) kühlen Kopf bewahren

Einen kühlen Kopf zu bewahren, wie man so schön sagt, ist im Winter die falsche Devise. Dort verliert der Körper nämlich die meiste Wärme, weshalb eine Kopfbedeckung vor allem für Kinder ein Muss ist. Dadurch kann die gesparte Energie stattdessen vom Immunsystem genutzt werden, um potenzielle Eindringlinge abzuwehren.

Ausreichend schlafen, gerne auch tagsüber

Wer krank ist, schläft viel. Kein Wunder, schließlich kann das Immunsystem im Schlaf am besten arbeiten. Noch besser ist es, immer ausreichend zu schlafen, denn im Schlaf steigt die Anzahl der Abwehrzellen und das Immunsystem wird gestärkt. Eine gesunde Schlafroutine ist für die ganze Familie daher vor allem im Winter wichtig, trotz Schulferien, Vorweihnachtsstress oder anderen Verlockungen, den Schlaf zu reduzieren.

Stress verhindern – und aktiv abbauen

Mit dem Stress ist ein wichtiges Stichwort gefallen: Stresshormone haben einen direkten Einfluss auf das Immunsystem…aber in negativer Hinsicht. Sie verhindern, dass sich die Immunzellen vermehren und dadurch Krankheitserreger effektiv abtöten können. Es ist deshalb wichtig, das Stresslevel bei sich selbst sowie den Kindern auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei helfen zum Beispiel gesunde Routinen, Entspannungszeiträume wie jene in der Sauna, aber auch ein aktiver Stressabbau. Sport und Bewegung sind dafür hervorragende Möglichkeiten für Erwachsene sowie Kinder gleichermaßen, ebenso wie lustige „Quality Time“ als Familie.

Optimismus ist die halbe Miete

Optimistisch bleiben, lautet oft der Rat, wenn sich erste Erkältungssymptome bemerkbar machen. Tatsächlich kann es helfen, davon überzeugt zu sein, dass sich keine Erkältung anbahnt oder diese nicht so schlimm wird. Denn wie die Wissenschaft mittlerweile weiß, stärkt Optimismus das Immunsystem und kann dadurch Erkältungen lindern – oder sogar präventiv verhindern. Es ist deshalb wichtig, dieses Jahr mit der richtigen Einstellung in den Winter zu starten: Erkältung? Nein, danke!

Für die besonders Mutigen: Abhärtung

Der letzte Tipp ist sicherlich nicht für jeden geeignet und vor allem bei Kindern ist Vorsicht geboten. Bitte auch unbedingt auf die Gesundheit beim Schwimmen/Baden achten. Doch wer sich Herausforderungen wie dem Eisbaden, kalten Güssen oder einer Joggingrunde zwischen Schnee und Eis gewachsen fühlt, der kann diese durchaus in einem gesunden Maß in den Alltag einbauen. Eine gewisse Abhärtung kann nämlich ebenfalls gegen Erkältungen helfen, ähnlich wie bei einem Saunagang. Dafür ist jedoch eine gute Gesundheit sowie erneut die richtige Einstellung wichtig.

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