Rund sechs Millionen Bände zählen zum Bestand der Leipziger Universitätsbibliothek. Zwischen endlosen Buchmetern finden sich auch meist wenig beachtete 100.000 Kapselschriften, ungebundene Papiere vom Flugblatt bis zur Blattsammlung. Darauf richtet die Ausstellung „mitgesammelt und eingekapselt“ einen gezielten Blick.
Es kommen Kostbarkeiten und Kuriositäten ans Licht. Bibliotheksdirektor Ulrich Johannes Schneider verweist auf ein wertvolles Werbe-Leporello für die Sowjetunion von El Lissitzky aus dem Jahr 1928. Und auf ein Konvolut, das überraschend aktuell klingt: „Wir haben Pamphlete von Impfgegnern ab 1881.“ Schneider gibt mit der Ausstellung, die er gemeinsam mit fünf Studierenden kuratiert hat, zugleich das Amt des Direktors nach 15 Jahren ab.