- Stadtgeschichte
Prachtvollste Datsche Leipzigs

Gleich neben dem Kaufland in der Dresdner Straße steht ein Gebäude, das sich architektonisch deutlich von seinem Umfeld abhebt: die prachtvolle Hofmeisterʹsche Villa. Als der Musikverleger Friedrich Hofmeister (1782 – 1864) 1851 im östlich von Leipzig gelegenen Dorf Reudnitz sein Gartenhaus mit botanischem Garten errichten ließ, befand sich dort fast nur Grün.
In unmittelbarer Nähe pilgerten die Leipziger in den Großen und Kleinen Kuchengarten, zwei beliebte Ausflugslokale, und in eine gleichnamige Parkanlage. Das Gebiet im Leipziger Osten wurde früher auch Kohlgärten genannt, da es die Stadt mit Obst und Gemüse versorgte.
Engländer erwirbt Villa
Nach seinem Tod 1864 verkaufte Hofmeisters Schwester Grundstück und Villa an den Londoner Kaufmann Hutton Vignoles, der es zu einem Depot für eine Pferdestraßenbahn umgestalten ließ. Am 18. Mai 1872 fuhr die erste Bahn auf der 1,9 km langen Strecke zwischen Augustusplatz und Reudnitz. Mehr als 120 Jahre blieb die Villa in verschiedenen politischen Systemen ein Straßenbahndepot.
Seit 2007: „Haus des Hörens“
Erst 1998 wurde der drei Jahre zuvor geschlossene Reudnitzer Straßenbahnhof bis auf die unter Denkmalschutz stehende Villa abgerissen. Nach Erwerb und Sanierung durch die Familie Gromke öffnete 2007 das „Haus des Hörens“ in dem Gebäude. In der ersten Etage befindet sich die Verwaltung des Hörzentrums, im Obergeschoss steht ein Tagungsraum mit Cateringbereich für Anlässe jeder Art offen.

Hofmeister’sche Villa
Dresdner Straße 78