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  • Kunst
„Reinventing Grassi“

Nächster Schritt der Neuerfindung

Völkerkundemuseum
Das Völkerkundemuseum stellt sich neu auf: Wichtige Schritte wie Dekolonisierung werden umgesetzt © Tom Dachs

Unter dem Titel „Reinventing Grassi“ stellt sich das Museum für Völkerkunde in einem langen Prozess neu auf.

„Was bedeutet es, sich zu dekolonisieren?“, sagt Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin des Hauses. „Das ist ein roter Faden. Aber es gibt noch einen zweiten: Nachhaltigkeit und Klimawandel.“ Besonders der globale Süden sei betroffen und leide mitunter dreifach unter Massentourismus, klimatischen Veränderungen und Tsunami-Folgen. Diese Themen will das Museum vermehrt in den Blick nehmen. Im Austausch mit Vertretern der dortigen Gesellschaften.

Zuletzt wurde dazu der Raum „Wind of Change“ eingerichtet. Kulturschätze der Andamanen und Nikobaren treffen auf dort aufgenommene Sounds. 2004 wurden die Inseln im Indischen Ozean vom Tsunami heimgesucht, viele Kulturschätze zerstört. Auch das verleiht den Objekten im Grassi einen neuen Stellenwert – und lässt Fragen nach Rückführungen aufkommen.

Besonders am Herzen liegt Meijer-van Mensch der neue Spielraum Bonvenon. Er ist ohne Eintritt nutzbar. Communities können ihn mit ihren Bedürfnissen füllen. Regelmäßige Nähgruppen haben sich gefunden. Im Kern soll es ein Ort für Austausch sein und dazu beitragen, Museum und Stadtgesellschaft besser zu vernetzen.

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