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10 Museen in der Übersicht

Museen in Leipzig öffnen wieder!

Frühlingshaftes Art Deco beim Grassimuseum © GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Foto: Volkmar Heinz

Wie sich die kulturelle Lockdown-Durststrecke dem Ende zuneigt, entpuppt sich Leipzig als grüne Oase voll Kunst und Kultur. Museen dürfen ab dem 15. März endlich wieder öffnen! Um das gebührend zu feiern haben wir 10 sehenswerte Museen zusammengestellt.

Wichtig: Besuche erfolgen über Terminbuchung, das heißt im Voraus muss ein bestimmter „Timeslot“ reserviert werden. Genauere Informationen dazu auf den jeweiligen Websites.

Galerie für zeitgenössische Kunst
ab 23. März

Die Galerie für zeitgenössische Kunst öffnet mit einer Woche Verzögerung, dfür bietet sie aber gleich 3 Ausstellungen. Darunter „SHUNK KENDER. KUNST DURCH DIE KAMERA“, die erste Retrospektive in Deutschland zu den 2 Fotographen Harry Shunk und János Kender, die erst in Paris und später New York die internationale Kunstszene und einmalige Kunstprojekte der 60er und 70er Jahre dokumentierten. Bis zum 6. Juni 
Das ganze Jahr 2021 läuft außerdem „Dig it? – Digitale Prototypen im Museum“. Kern dieses Projekts ist die Auseinandersetzung mit digitalen Mitteln im Museum und ihren Chancen für die Wissensvermittlung. Mehr Untersuchung und Experiment bezieht "Dig it?" den Besucher ausdrücklich mit in die Ausstellung ein und erhebt ihn zum mitwirkenden Objekt. Bis zum 31. Dezember 
Gespannt sein kann man zudem auf die Ausstellungseröffnung zu „Vom Haben und Teilen“ am 26. März. Hierin wird der Umgang mit Besitz und reflektiert, vor allem im Kontext von Museen und Kunstwerken. Wem gehören öffentliche Sammlungen und wie ist es möglich diese auch kooperativ zu inszenieren? 27. März 2021 – 31. Januar 2022


Galerie für zeitgenössische Kunst
Karl-Tauchnitz-Straße 9-11
Di-Fr 14-19 Uhr, Sa-So 12-18 Uhr
www.gfzk.de

Grassimuseum für angewandte Kunst
ab 16. März

Momentane Sonderausstellungen im Grassimuseum für angewandte Kunst sind „Reklame – Verführung in Blech“ und „Murano – Farbe, Licht, Feuer“.
"Reklame" zeigt bunte, aufregende Emaillebleche als Werbemittel der 1. Hälfte des 20 Jahrhunderts und ergänzt diese mit Werbeartikeln, Verpackungen und Automaten. So zeichnet die Ausstellung ein eindrückliches Bild der Konsumkultur über eine Zeitspanne von mehr als 50 Jahren. Bis zum 9.Mai
Murano ist eine Hommage an die traditionell italienische Glasherstellung. Hierbei bezieht sie sich jedoch nicht auf die venezianischen Wurzeln aus dem 14. Jahrhundert, sondern auf die Renaissance der Glaskunst im 20. Jahrhundert. Bis zum 15. August

GRASSI Museum für angewandte Kunst
Johannisplatz 5-10
Di-So, Sonderausstellungen 10-20 Uhr, Dauerausstellung 10-18 Uhr (öffnet erst am 23.3.)
www.grassimuseum.de

Museum der bildenden Künste
ab 16. März

Im MdbK sind erst einmal nur die Dauerausstellung und „1950-1980 Fotographie aus Leipzig“ zugänglich, auf Gursky müssen die Besucher erst einmal verzichten. Aber keine Sorge, auch „Fotographie aus Leipzig“ macht was her! Die Ausstellung erzählt nicht nur eine Bildgeschichte über Leipzig zwischen den Jahren 1950-1980, sie erzählt auch von einem Emanzipationsprozess der Fotographie als künstlerisches Ausdrucksmittel. Denn war diese zu Beginn der DDR stark reglementiert, schufen sich Künstlerinnen wie Evelyn Richter und Ursula Arnold zunehmend Freiräume für die Eigenständigkeit der künstlerischen Fotographie. Bis zum 4. Juli 
Die Ausstellung zum gebürtigen Leipziger Andreas Gursky ist dann vorraussichtlich gegen Ende des Monats März zu besuchen. In Rund 80 bereits ikonisch gewordenen als auch neuen Werken stellt das Museum den "sachlich, präzisen und stets subjektiven Blick" des international renommierten Künstlers aus. In seinen Visualisierungen komplexer Kostruktionen der Realität behandelt er gesamtgesellschaftliche Fragen von Wirtschaft über Politik bis Arbeit und Freizeit. Vorraussichtlich bis zum 22. August 

Museum der bildenden Künste
Katharinenstraße 10
Di & Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr
www.mdbk.de

Halle 14 Zentrum für zeitgenössische Kunst
ab 18. März 

2 Tage später löst sich auch die Halle 14 aus dem jähen Winterschlaf. Und besticht mit nicht weniger als 3 Ausstellungen!
„Big Data Big Money“ legt den Fokus auf die digitale Ökonomie, die unser Leben zunehmen bestimmt. Thematisiert werden unter anderem der digitale Zwilling, das Verhältnis zwischen analoger und digitaler Identität, Demokratiemanipulation über Algorithmen sowie die Daten- und Finanzindustrie. Der Idealtyp aufklärerisch-politischer Kunst!
In „Back and Forth“ präsentieren 3 Wahlleipziger, die 2019 zeitgleich am Goethe-Institut in Thessaloniki arbeiteten, ihre Ergebnisse zu verschiedene Forschungsthemen - Kaffeesatzlesen, traditionelle Fischerei und das Spannungsfeld zwischen verschiedenen Kunstformen - alles angegangen mit unterschiedlichen Arbeitsweisen.
„Jeremy Deller – Putin’s happy“ ist Teil der grenzüberschreitenden, dezentralen Ausstellung „COMPLEX STATES“, die sich mit dem endgültigen Brexit 2020 auseinandersetzt. Jeremy Deller zeigt in seiner Videoinstallation Proteste vor dem britischen Parlament im Frühjahr 2019, und zeichnet so eine in ihren Tiefen zerrissene Gesellschaft.
Alle Ausstellungen laufen noch bis zum 16. Mai.

Halle 14 Zentrum für Zeitgenössische Kunst
Spinnereistraße 7
Do-So 11-18 Uhr, www.halle14.org 

Panometer Leipzig ab 18. März 
 

Für eine kleine Auszeit vom Trubel der Stadt bietet sich die 360 Grad Rundschau des Panometers in Leipzig wunderbar an. So idyllisch wie „Carolas Garten – Eine Rückkehr ins Paradies“ daherkommt, kann man sich hier zwischen Verkehrslärm und grauem Winterwetter vom Alltagsstress erholen. Asisi zeichnet in seinem aktuellen Panorama den Garten einer verstorbenen Bekannten als ein Kleinod voller Naturschätze, ein sommerliches Wimmelbild. Er präsentiert eine Oase der Naturvielfalt, die gepaart mit Vorarbeiten des Künstlers- Insektenmodelle und Pflanzenaquarelle- auch ein Plädoyer für den Naturschutz abbildet. Zwischen überdimensionalen Bienen und Gräsern findet man so vielleicht auch seinen eigenen Platz in der Natur wieder. Bis Sommer 2021

Panometer Leipzig
Richard-Lehmann-Straße 114
Mo-So 10-17 Uhr, www.panometer.de

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
ab 16. März

Auch wer an Leipziger Stadtgeschichte interessiert ist, kommt durch die Museumsöffnungen auf seine Kosten. Die Ausstellung „WerkStadt Leipzig – 200 Jahre im Takt der Maschine“ beschäftigt sich mit der Leipziger Industriekultur. Dargestellt wird, anhand von exepmplarischen Unternehmen, eine Entwicklung über Blüten und Krisen hinweg: Von Anfang der Industrialisierung über den 1. und 2. Weltkrieg bis zur DDR und der Wiedervereinigung. Die Industriekultur steht dabei als Motor städtischer Entwicklungen im Fokus. Bis zum 25. April 
„…oder kann das Weg“ vereint die bisher vernachlässigten Stücke aus dem Besitz des Museum in einer Ausstellung und fragt nach dem Sinn des Sammelns von nie exponierten Gegenständen. Das nur mittelbar verbundene Konglomerat aus Exponaten sucht nach ihrer historischen Aura, und versucht verschiedene Stränge und Perspektiven zu ihnen zu beleuchten. Bis zum 9.Mai

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Böttchergäßchen 3
Di-So 10-18 Uhr, www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
ab 17. März

Falls etwas gegenwärtigeres gefällig, ist ab dem 17. März auch ein Besuch im zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig möglich. „Very British – Ein deutscher Blick“ verpflichtet sich ganz den deutsch-britischen Beziehungen. In der Ausstellung findet eine kulturelle Reflektion über die Beeinflussung Deutschlands durch Großbritannien statt, was sich von Harry Potter bis zum Butler James und Miss Sophie niederschlägt. Bis zum 11. April
Wo Narziss sein Spiegelbild noch im unbewegten Wasser suchte, greifen wir heute zur Innenkamera des Smartphones. Via Selfie überrollte unsere Gesellschaft in den letzten Jahren eine Manie der Selbstinszenierung. Und ganz unbeteiligt daran sind wir alle nicht, haben wir doch selbst schon mindestens eins aufgenommen. Mit dem Massenphänomen Selfie beschäftigt sich die Austellung „Immer Ich – Faszination Selfie“ und skizziert alles rund um das mittlerweile zur Popkultur gewordene Selbstportrait. Bis zum 31. Oktober

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Grimmaische Straße 6
Di-Fr 9-18 Uhr, Sa-So 10-18 Uhr, www.hdg.de/zeitgeschichtliches-forum

Deutsches Buch- und Schriftmuseum
ab 16. März

3 Ausstellungen gibt es in den Räumen der Nationalbibliothek in Leipzig zu sehen. „Störenfriede. Kunst und Protest und das Ende der DDR“ beschäftigt sich mit der Kunst- und Kulturszene unter den harschen Repressionsmaßnahmen Ostdeutschlands. Dementsprechend steht die „zweite Öffentlichkeit“ in ihrem Mittelpunkt, die institutionalisierte Kultur boykottierte und parallel eine private Gegenkultur aufbaute. Bis zum 2. Mai
„370 Jahre Zeitungsdruck Leipzig“ widmet sich ganz der Erfolgsgeschichte des Leipziger Zeitungsdrucks, die 2019 mit dem Abschalten der letzten Druckermaschinen an ihr Ende gelangte. Bis zum 30. Mai
Die Übersetzung von Sprache und Text ist ein maßgebliches Merkmal interkultureller Kommunikation und Verständnisses. Besonders die europäische Sprachvielfalt fordert diese Transferleistung beinahe täglich von uns ein. Zurück auf den Mythos um die babylonische Sprachverirrung und auf die gegenwärtige Digitalisierung und Technologisierung des Übersetzens greift die Ausstellung „Übersetzen – Von Babylon nach DeepL. Das Europa der Sprachen". Bis zum 13. Juni

Deutsches Buch- und Schriftmuseum in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig
Deutscher Platz 1
So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, www.dnb.de

Druckkunstmuseum
ab 15. März

Dass Typographie mehr als nur das äußere Erscheinungsbild der Hausarbeit sein kann, zeigt die aktuelle Ausstellung „From futura to the future“. Das Verständnis von „Typographie als Mittel der Information, des Designs und der Kunst“ liegt im Bauhaus begründet und existiert bis heute. In diesem Sinne werden experimentelle Auseinandersetzung mit graphischen Möglichkeiten ausgestellt, die im Zuge verschiedener Workshops und Treffen führender Künstler im Bereich Typographie entstanden sind. Bis Frühjahr 2021

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38
Mo-Fr, So 10-17 Uhr, www.druckkunst-museum.de

Naturkundemuseum Leipzig
ab 16. März

Durch den 2. Lockdown verhindert, kann das Naturkundemuseum nun endlich die Sonderausstellung „Sperrgebiet“ eröffnen. Sie erlaubt Besuchern die Erkundung von Zonen, die dem gewöhnlichen Passanten normalerweise verschlossenen bleiben, in dieser Ausstellung zählen darunter Bergbaulandschaften, eine Müllkippe und das Museumsdepot. An der Auswahl wird erkennbar: Verschiedene Gründe können dafürsprechen, den Zugang zu einem Raum zu verbieten, politische, gesundheitliche und ökologische. Ende unklar
Ab dem 23. März wird im zweiten Obergeschoss außerdem Alan Biehlig mit „Unsere Natur“ gezeigt. Der Künstler von der Leipziger Hochschule für Graphik und Buchkunst setzt sich in seinen Arbeiten mit Darstellungsformen von „Natur in Naturkundemuseen und Medien, z.B. Bildbänden und Zeitschriften, auseinander“. Bis Ende April

Naturkundemuseum Leipzig
Lortzingerstraße 3
Di-So 9-18 Uhr, www.naturkundemuseum.leipzig.de

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