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  • Kunst
Eine übersehene Generation

Migrantische Kunst in der DDR

Salomon Wija
Ab 18. Mai wird im Museum der bildenden Künste der Fokus auf Künstler mit (post-)migrantischen DDR-Bezügen gelegt: Dabei ist auch dieses Bild von Salomon Wija zu sehen © Salomon Wija

Studierende aus dem sozialistischen Ausland waren an den DDR-Kunsthochschulen in Leipzig, Dresden, Halle und Ost-Berlin nicht unüblich. Doch Rückschauen beachten diese Positionen bisher kaum. Was im Fall von Leipzig auch daran liege, dass sich der Blick nach ’89 vor allem auf die Neue Leipziger Schule richtete, sagt Marcus Andrew Hurttig, Kurator am MdbK.

„Die Generation, die in den 70er- und 80er-Jahren studierte, wurde übersehen.“ Sithara Weeratunga, Agentin für Diversität des Museums, war dennoch optimistisch, auf einen reichen künstlerischen Schatz zu stoßen. „Die kulturpolitischen Beziehungen der DDR waren ja bekannt.“

Erstmals zeigt das MdbK jetzt eine Schau zu diesem Thema mit insgesamt 80 Gemälden, Arbeiten auf Papier und Videoarbeiten unter anderem von César Olhagaray aus Chile, Mona Ragy Enayat, in Kairo geboren, und Solomon Wija, der aus Äthiopien stammt.

Zur Schau gehört zudem ein Raum mit Hintergrundinformationen, auch zu tabuisiertem DDR-Rassismus. Migrantische Organisationen haben Quellenmaterial zur Verfügung gestellt. Zudem wird das 2018 eingeführte „Connect“-Programm zur Nachwuchsförderung als „Re-Connect“ wieder aufgenommen – jetzt mit Fokus auf Künstler mit (post-)migrantischen DDR-Bezügen.

Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland.
Museum der bildenden Künste
18. Mai bis 10. September
www.mdbk.de

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