Sein Todestag jährte sich in diesem Jahr zum 100. Mal: Der 1854 geborene Otto Felix Eule war nicht nur als leidenschaftlicher Radsportler, Mitinitiator des Leipziger Bicycle Clubs und Gründer des hiesigen Eislaufvereins einer der prägenden Leipziger Sportpioniere des späten 19. Jahrhunderts. Er eröffnete 1879 auch das erste Leipziger Sportfachgeschäft am Dorotheenplatz im Kolonnadenviertel.
„Damit war er ganz früh dran, denn überhaupt war Sport damals ja noch etwas völlig Neues“, sagt Wolfgang Metz vom Stadtgeschichtlichen Museum. Radfahren, Fußball, Rudern und Wintersport fassten in der deutschen Gesellschaft erst allmählich Fuß. „Er war Sportfreak und Kaufmann und hat den Trend erkannt, dass sich da ein neues Feld auftut“, sagt Metz.
Daran, dass die Leipziger auch Sportartikel benötigten, arbeitete O. F. Eule als Veranstaltungsorganisator eifrig mit. 1893 initiierte er etwa das „Erste Große Eiswettlaufen“ mit Eisschnelllauf- und Eiskunstlaufwettbewerben – auch für Frauen – auf der Eisbahn im Innenraum der Radrennbahn des Sportplatzes Leipzig.
Zwar wurde Eules ursprünglicher Laden im Zweiten Weltkrieg ausgebombt. Doch das Geschäft eröffnete in der Otto-Schill-Straße neu und bestand 122 Jahre lang bis 2001.
