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  • Stadtgeschichte
Teil 34: Weihnachtmarkt zu Leipzig

Leipziger Weihnacht im Wandel der Zeit

Die Tradition des Leipziger Weihnachtsmarkts ist über 560 Jahre alt. Das macht ihn nach dem Dresdner Striezelmarkt zu einem der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands. 2020 musste er wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Am 23. November öffnet der Leipziger Weihnachtsmarkt wieder.

Weihanchtsmarkt 1938
Während der Weihnachtsmarkt in jenem Jahr noch ein reichhaltiges Angebot hatte, wurden die Verkaufsbuden in den Kriegs- und Nachkriegsjahren stark reduziert: Im Dezember 1945 glich der erste Weihnachtsmarkt nach Ende des Krieges eher einem Trödelmarkt © Georg Zschäpitz

Gemäß dem „Leipzigschen Geschichtsbuch“ von 1714 ist der hiesige Weihnachtsmarkt seit 1458 belegt. Sehr wahrscheinlich ist er sogar noch älter. Zu dieser Zeit hielt man ihn nur wenige Tage vor dem Fest ab. Die Leipziger Bevölkerung versorgte sich hier vor allem mit Fleisch. Denn im Winter wurde traditionell mehrmals geschlachtet. Damit war die Versorgung der Städter, die häufig unzureichenden Platz für eigene Tierhaltung hatten, bis Ostern gesichert. Handwerksbetriebe verkauften ihre selbst hergestellten Töpfe und Pfannen, gedrechseltes Spielzeug oder Schnitzerware. Der Weihnachtsmarkt bot ihnen die Möglichkeit, auch in den auftragsarmen Wintermonaten genügend Geld zu verdienen.

Weihnachtsbaum und Lichterglanz

Vor allem Händler aus anderen Regionen kamen in die Stadt, um ihre Waren in der Vorweihnachtszeit anzubieten. Damit erweiterten sie das Angebot beträchtlich und machten den Leipziger Weihnachtsmarkt über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Während sich die Verkaufsbuden zunächst nur über den Marktplatz erstreckten, erweiterte er sich nun auch in den anliegenden Gassen. Im 19. Jahrhundert gab es Berichte, dass manch Besucher von der Vielzahl der Buden überfordert war. Zu diesem Zeitpunkt ähnelte der Weihnachtsmarkt schon dem heutigen. Der Brauch des Weihnachtsbaums setzte sich durch, Lametta und Weihnachtsschmuck aus Glas wurden erfunden und immer mehr Lichterketten für eine besinnliche Atmosphäre eingesetzt.

Entbehrungsreiche Jahre

Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit hatten enormen Einfluss auf die Menge und Vielfalt der angebotenen Waren. Aber auch die Mangelwirtschaft der DDR erlaubte kein Zurück zu früheren Glanzzeiten. So konnten Weihnachtsschmuck und Spielzeug nie ausreichend angeboten werden. Um diesen Mangel auszugleichen, beauftragte die Stadt die Werbefirma DEWAG, etwas Neues zu entwickeln. Grafikerin Elke Herschel ebnete den Weg für das heute noch beliebte Märchenland. Seit dessen Beginn 1978 ist sie für
die Gestaltung der Märchenszenen zuständig.
Das Märchenland wird in diesem Jahr nicht fehlen. Auch das Finnische Dorf und der Mittelaltermarkt können stattfinden. Der Thomanerchor wird (Tradition seit 2000) den Weihnachtsmarkt eröffnen.

Alle aktuellen Infos unter
www.leipzig.de

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