• Kunst
Vom Holzstich zur Malerei

Kunst mit Aussagekraft

Wohin man in Peter Pfefferkorns Wohnung auch schaut, überall fallen einem Bilder ins Auge. Große, kleine, mittelgroße. Und zu jedem hat er eine Geschichte zu erzählen. Kein Wunder: Schließlich hat der Leipziger Künstler diese selbst gemalt.

Peter Pfefferkorn
Mit über 80 Jahren sitzt Peter Pfefferkorn immer noch fast täglich an seinem Schreibtisch und malt: Seine Bilder zeichnen sich vor allem durch leuchtende Farbe aus © Andreas Neustadt

Alle Bilder haben eine Aussage, meist die kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft – der Drang nach Geld, die Orientierungslosigkeit der Jugend, das Streben nach Macht und Anerkennung.

„Alles, was mir im Alltag auffällt, setze ich in meinen Bildern um“, so Peter Pfefferkorn. Auch mit über 80 Jahren ist dem Leipziger Künstler die Begeisterung fürs Zeichnen deutlich anzusehen. Fast täglich zieht er sich nach dem Frühstück an den Schreibtisch zurück und lässt Figuren oder Szenen auf Papier oder Leinwand lebendig werden.

Alles, was mir im Alltag auffällt, setze ich in meinen Bildern um. Peter Pfefferkorn, Leipziger Künstler

Der gebürtige Zwickauer ist mittendrin in seiner zweiten künstlerischen Karriere. Kunstliebhabern ist Peter Pfefferkorn vor allem durch seine Holzstich-Arbeiten bekannt. Während seines Studiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst im Diplomstudiengang Grafik und Illustration bei den Leipziger Koryphäen Prof. Gerhard Kurt Müller und Werner Tübke in den 1960er-Jahren fand er Gefallen am Holzstich.

Nach dem Studium wandte er sich 1969 als freier Künstler vor allem historischen Themen zu, erstellte unter anderem Holzstiche für das Schillerhaus Weimar oder die Universität Leipzig. Auf eines ist Peter Pfefferkorn besonders stolz: Im „Weltbuch des Holzstichs“ ist der Wahlleipziger mit zwei Arbeiten vertreten.

Die zweite Kunstkarriere

Trotz seines Erfolges wagte Peter Pfefferkorn 2003 „einen radikalen Schnitt“ in seinem künstlerischen Schaffen – vom Holzstich zur Malerei. „Ich habe damals ein angefangenes Bild aus meiner Studienzeit wiederentdeckt, an dem Werner Tübke als mein Dozent einige kleine Veränderungen eingearbeitet hatte“, erinnert er sich.

Nach 38 Jahren vollendete er das Bild – und startete damit seine Karriere als Maler. „Die Themen sind die gleichen wie früher, aber mit der Malerei kann ich einfach mehr erreichen“, erklärt der Künstler.

Im Herbst 2022 veröffentlichte Peter Pfefferkorn mit „Zeichnungen, Malerei, Holzstiche“ sein zweites Buch mit Werken seines künstlerischen Schaffens.
www.lup-stiftung.de/die-stiftung

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