Es ist eine späte, aber verdiente Auszeichnung: Ruth Wolf-Rehfeldt, 1932 in Wurzen geboren, erhält den Gerhard-Altenbourg-Preis 2021. Und mit der Preisvergabe am 19. September eröffnet das Lindenau-Museum Altenburg eine Einzelausstellung zu ihren Ehren. „Es wird eine Retrospektive mit Fokus auf ihre Typewritings“, kündigt Museumssprecher Steven Ritter an.
Malerei und Collagen gehören zum Werk der Künstlerin. Bekannt aber wurde sie mit ihren auf einer Erika-Schreibmaschine entworfenen, kunstvoll subversiv gesetzten Buchstaben und Zeichen in Schwarz und Rot – mit Blättern zwischen Grafik und konkreter Poesie, abstrakt oder figurativ. Von Ost-Berlin aus gingen die Werke als Postkarten um die Welt und schufen ein globales Netzwerk, das die Kunst-Maschinerie der DDR unterlief.
Für ihre klandestine Kunst sah Wolf-Rehfeldt mit dem Ende der DDR keine Notwendigkeit mehr und beendete ihr Werk. Vergessen wurde sie nicht. Auf der documenta 14 erfuhr ihre Arbeit eine Renaissance. Jetzt würdigt das Lindenau-Museum ihr Lebenswerk.
- Kunst
Kunst aus der Schreibmaschine

Ausstellung vom 19. September bis 14. November
im Prinzenpalais des Residenzschlosses Altenburg
Schloss 2‒4
04600 Altenburg
Infos unter www.lindenau-museum.de