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Richard-Wagner-Verband Bayreuth

Klare Worte aus Bayreuth

Er hat mit 26 als jüngster Musiker im Festspielorchester in Bayreuth gespielt. Kennt Wagners Musik, das Haus, die besondere Stimmung hier. Heute leitet Nicolaus Richter den Richard-Wagner-Verband Bayreuth.

Nicolaus Richter
Nicolaus Richter © Richard-Wagner-Verband

Ihre Einschätzung zu Wagner 22 in Leipzig?

Richter: Es ist toll und einmalig, dass in einer Spielzeit alle Wagner-Opern aufgeführt werden. Ein Kraftakt, den Leipzig stemmt.

Werden Sie nach Leipzig kommen?

Richter: Ich denke schon. Beim Jubiläum 2013 zum 200. Geburtstag Wagners war ich ja auch in Leipzig. Kulturell mag ich Leipzig. Es ist eine jugendliche Stadt voller Vielfalt.

War der Wagner-Verband Bayreuth der erste in Deutschland?

Richter: Nein. Der erste wurde 1871 in Mannheim gegründet, danach 1909 ein Verband für Frauen in Leipzig und 1910 kamen wir.

Ihre Sorgen?

Richter: Wir sind 600 Mitglieder, aber überaltert. Vereine haben es schwer, Aktive zu finden. Die Jugend mag nicht. Immerhin sind von 7 Mitgliedern im Vorstand schon zwei Frauen und mein Stellvertreter ist 27. Ein kleiner Lichtblick.

Wie präsent ist die Familie Wagner im Bayreuther Verband?

Richter: Die Verbundenheit mit der Familie ist sehr eng. Urenkelin Katharina Wagner kenne ich seit ihrer Kindheit. Sie ist bei uns Ehrenmitglied und öfter präsent.

Wie ist der Kontakt zum Leipziger Wagner-Verband?

Richter: Bei manchem scheint es, als gebe es eine Konkurrenz. Das stimmt nicht. Es geht uns immer um Wagner. Wir haben keine Probleme. Wir haben zu wenig Kontakt, leider. Eine bessere Zusammenarbeit wäre gut. Wir sollten enger zusammenrücken. Ich schätze Thomas Krakow, den ehemaligen Chef des Leipziger Verbandes. Den neuen muss ich noch kennenlernen.

Wann war Ihr erster Kontakt mit Wagners Musik?

Richter: Ich war mit acht Jahren in den „Meistersingern“ in Lübeck. Ich bin das jüngste von acht Kindern und vier davon sind Musiker. Wagners Musik ist anregend für die Fantasie, das Gefühl. Jeder kann sich die Sachen daraus ziehen, die er möchte.

Wenn sich jemand an Wagners Musik traut, was wäre Ihr Rat für das erste Mal?

Richter: Als Einstieg empfehle ich „Die Meistersinger“, „Der fliegende Holländer“ geht auch. Einmal Bayreuth und das Festspielhaus sollte man erlebt haben. Die Sänger stehen im Vordergrund, es gibt diesen besonderen Klang des Grabens.

Mehr Infos unter
www.rwv-bayreuth.de

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