Er ist jetzt da, wo er als Neunjähriger schon mal war. An der Orgel der Thomaskirche. Damals berührte er vorsichtig die Tasten der Sauer-Orgel. Heute spielt er darauf meisterlich. Und das regelmäßig. Johannes Lang ist der neue Thomasorganist. Seit wenigen Wochen im Amt, tritt er in große Fußstapfen. Vorgänger Ulrich Böhme war knapp 36 Jahre Thomasorganist, weltbekannt und viele Künstler (z. B. Lang Lang lang) kamen zu ihm.
Johannes Lang hat großes Talent, dazu Kirchenmusik und Cembalo studiert. Er gewann 2012 den Bachwettbewerb im Fach Orgel. Und hat einen bekannten Urgroßvater – Günther Ramin, Thomaskantor von 1939 bis zu seinem Tod 1956. Thomaner wollte der Urenkel trotz einer Anfrage nicht werden. Der Faszination Thomaskirche und ihrer Orgeln (Sauer-Orgel, Bach-Orgel) konnte er sich nicht entziehen.
Als Student jobbte er in der Kreuzkirche Freiburg. „Nun wird ein Traum wahr. So wurde es mir bewusst, als mich Pfarrer Martin Hundertmark direkt aus der Kirchenvorstandssitzung anrief. Ich werde Thomasorganist in Leipzig“, erzählt Johannes Lang. Er freut sich, seine Leidenschaft für die Kirchenmusik jeglicher Couleur mit vielen teilen zu können. Wer ihn erleben will: In den Motetten und Gottesdiensten sitzt er an der Orgel. Dazwischen übt er die eine oder andere Stunde an der Königin der Instrumente.
