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  • Kunst
Horst Kistner und Bertram Kober

Inszenierung und Wirklichkeit

Horst Kistners „Yearning for Nature“ von 2020
Horst Kistners „Yearning for Nature“ von 2020 © Horst Kistner

Zwei Sonderausstellungen sind parallel im Deutschen Fotomuseum zu erleben. Dabei treten mit den Werken von Horst Kistner und Bertram Kober zwei herausragende Handschriften der Gegenwartsfotografie in einen spannenden Dialog.

Horst Kistner inszeniert Szenen, die Museumschef Andreas J. Mueller treffend als „gefrorenes Kino“ bezeichnet. Die Bildwelten zitieren gern Filmgeschichte oder Malerei, Edward Hopper etwa ist zu erkennen. Dabei arbeitet Kistner mit einem atmosphärischen Licht- und Schattenspiel. Entstanden ist die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Leipziger Galerie „Soll und Haben“ um Thomas Gatzemeier.

Der in Leipzig geborene Fotograf Bertram Kober wählt dagegen die Wirklichkeit als Objekt – hinterfragt aber mit feiner Ironie deren Selbstverständlichkeit. „Er ist ein Chronist des Welt-Verbrauchs, der uns die Augen öffnet, dass die Dinge nicht grenzenlos unterdrückbar sind, dass ihre Ausbeutung nicht unbegrenzt fortgesetzt werden darf“, sagt Mueller. Reale Objekte scheinen ins Surreale zu kippen. Fast warnend trägt die Sonderschau den Titel „Aufstand der Dinge“.

Horst Kistner, „Dramatische Ereignisse“, und Bertram Kober, „Aufstand der Dinge“:
Deutsches Fotomuseum Markkleeberg
Raschwitzer Straße 11
Öffnungszeiten: Di–So, 13–18 Uhr
www.fotomuseum.eu

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