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Um sich oder lieben Menschen eine Freude zu bereiten

Gespräch mit der Kerzengärtnerin Jessica Grüning

Im Kerzengarten ist immer Frühling: Jessica Grüning © Grüning/Kerzengarten

Steht mal wieder der Kauf eines Geschenks an, stehen oft auch die Verschenker vor einem Dilemma. Was den Menschen, die man mag, geben? Darf man das überhaupt noch? Trifft das geschenk den richtigen Nerv? Geht’s vielleicht auch nachhaltig? Und hat das Gegenüber nicht schon alles? Gut ist dann, einfach einmal in kleine Manufakturen zu schnuppern, was bei Jessica Grünings Kerzengarten sogar in echt geht. Ahoi-Redakteur Volly Tanner borgte sich von ihr einen Stift und fragte nach:

Ahoi: Guten Tag, liebe Jessica Grüning. Wir trafen uns unlängst auf einem Markt und Du warst umringt von wundervollen Düften … in Gläsern … und Wachs. Also. Von Duftkerzen aus dem Kerzengarten. Wachsen die Duftkerzen bei Dir im Hinterhof oder wo kommen die her?

Jessica Grüning: Leider nicht, das wäre schön, aber es steckt doch ein bisschen mehr Arbeit dahinter. Die Kerzen stelle ich in meiner kleinen Werkstatt in Lindenau her. Dort steht alles, was ich dafür benötige: ganz viel Wachs, ein großer Schmelztopf, Duftöle, unzählige Dochte und die Gläser.

Ahoi: Also: Du machst das alles allein? Das ist ja ganz schön viel Arbeit, nicht nur die Produktion, auch der Vertrieb und das Marketing. Wie kam es zum Kerzengarten?

Jessica Grüning: Ja das stimmt, manchmal ist das alles ganz schön viel, aber man wächst mit seinen Aufgaben. Das Projekt Kerzengarten entstand eigentlich für den Online-Shop „Heimat Harz". Wir wollten dort gerne Kerzen in das Sortiment aufnehmen, fanden aber keinen Hersteller, mit dem wir unsere Ideen umsetzen konnten. Also musste ich selbst ans Werk. So führte eins zum anderen und immer mehr Sorten kamen dazu.

Ahoi: Auf Deiner Internet-Seite steht: Rapwachs und vegan. Was bedeutet das denn konkret?

Jessica Grüning: Rapswachs wird, wie der Name schon sagt, aus dem Öl der Rapspflanze hergestellt. Es ist daher ein natürlicher, nachwachsender und biologisch abbaubarer Rohstoff, der auch durch kurze Transportwege glänzt. Er wird nämlich in Deutschland und anderen Teilen Europas angebaut und verarbeitet.

Ahoi: Neben Deiner Selbstständigkeit gibt es Dich ja auch in angestellt. Wo denn und was sind für Dich die Vorteile Deiner jetzigen freien Existenz?

Jessica Grüning: Ich arbeite nebenbei noch im schönen Liebling Lindenau in einem tollen Team.  Das gibt mir einen guten Ausgleich. Durch die Selbstständigkeit bin ich mein eigener Chef, kann mich kreativ ausleben und weiterentwickeln. Man lernt jeden Tag dazu, dadurch wird es nie langweilig.

Ahoi: Und die Nachteile?

Jessica Grüning: Wie Du bereits erwähnt hast, ist man eben nicht nur der kreative Kopf, sondern auch für alles Weitere zuständig. Das ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich. Spätestens wenn man sieht, dass jemand eine Kerze kauft, um sich selbst oder einem lieben Menschen eine Freude zu machen. Das ist immer wieder ein unglaublich schönes Gefühl!

Ahoi: Wo kommen denn die Düfte her?

Jessica Grüning: Bei den Düften handelt es sich um Duftmischungen aus ätherischen Ölen und hochwertigen Parfümölen, die ich selbst zusammenstelle. Das macht mir übrigens am meisten Freude und ist jedes Mal wieder spannend. Von der Idee bis zum fertigen Duft können auch schon einmal ein paar Wochen vergehen, bis man das perfekte Verhältnis findet.

Ahoi: Und wo können Duftliebhaberinnen und -liebhaber Deine Produkte erwerben?

Jessica Grüning: Die Duftkerzen können über meinen Etsy-Shop „KerzengartenLeipzig" oder über den „Heimat Harz" Shop online erworben werden. Wer gerne erstmal Probe schnuppern möchte, findet sie vor Ort im Palmendieb, im Liebling Lindenau, im Vielfach Leipzig und im Vielfach Berlin. Ich freue mich natürlich auch, wenn man mich auf einem Markt in und um Leipzig besucht. Auf meiner Instagram-Seite teile ich diesbezüglich immer neue Termine.

Ahoi: Danke, liebe Jessica, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast.

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