Ahoi-Redakteur Volly Tanner treibt nur noch selten sein Unwesen in der Nacht. Wenn, dann möchte er aber gut unterhalten werden, sich mit anderen Menschen gut unterhalten und möglichst seinen Horizont erweitern. Gut, dass es da hin und wieder Türen gibt, durch die ihn Freunde schubsen.
So lernte Tanner die Kaiserin kennen, während er sich überlegte, ob er bei einer erotischen Karaoke- und Schlagerparty selbst das Mikrophon in die Hand nehmen sollte. Es war dann doch ein anderer, der „Ich will `nen Cowboy als Mann“ schmetterte, schon allein, weil es bei Tanner doch eher ein Cowgirl gewesen wäre. Und da die Kaiserin immer so viel unterwegs ist, entspann sich das Interview per Mail:
Ahoi: Guten Tag Mathias Marie Kaiser. Du bist entertainend ganz schön unterwegs – in Leipzig sogar Stamm im Kätz. Hier durfte ich Dir exzessiv lauschen. Du bist auch singend begnadet. Hast Du Dir alles selbst beigebracht oder wie hast Du Deine Klasse entwickelt?
Mathias Marie Kaiser: Zunächst danke für Dein Kompliment. Ich bin ja schon ein paar Monate auf dieser Welt. Da hatte ich natürlich verschiedene Möglichkeiten. Eine Gesangsausbildung gehörte allerdings nicht dazu. Üben, üben, üben - das ist mein Rezept seit vielen Jahren. Seit wir im digitalen Zeitalter unterwegs sind, gibt es glücklicherweise unzählige Möglichkeiten, seinen eigenen Stil zu finden.
Ahoi: Ich fand einen Flyer im Netz: „Die Kaiserin kommt … die Karaoke-Show mit der singenden Entertainer.in“. Du bist also buchbar. Wer kann Dich denn buchen und welche Locations nehmen das in Anspruch, Dich als Entertainer.in einzuladen?
Mathias Marie Kaiser: „Die Kaiserin kommt…“ ist ein relativ neues Format, welches - wie du ja sehen konntest - nicht in das klassische Karaoke-Singen einzuordnen ist. Ich habe in diesem Format all meine Fähigkeiten untergebracht, Menschen eine schöne Zeit zu bereiten. Dass es mir Spaß macht, ist Grundvoraussetzung und mein Rezept, Menschen mitzunehmen und einzubeziehen. Aber zu Deiner Frage: Buchen kann man mich mit verschiedenen Programmen: als Sänger.in, Entertainer.in oder DJ. Früher war ich auf Geburtstagen als Sänger/in und DJ/ane. Heute sind es eher Firmen, Vereine, oder Privatpersonen, die eine abgerundete Veranstaltung aus einer Hand schätzen. Mein Abschluss als Eventmanager und meine High-end Ausstattung an Technik sind natürlich weitere Gründe. Gebucht werde ich aber auch zu ganz privaten Veranstaltungen mit erotischem Hauch und entsprechender Diskretion, die bei mir zum Geschäft gehört. Man findet mich mehrmals im Jahr auf den Kanaren als Partyentertainer mit all meiner Empathie. Der Kätzclub ist der zweite Leipziger Club, den ich promote und dem ich auch für die Mitarbeiter mit Rat und Motivation zu Seite stehe. Ansonsten bin ich in ganz Deutschland unterwegs, wenn es - bei aller Sympathie - die Gage erlaubt.
Ahoi: Ich sah auch das Hashtag #hpbaxxterdouble in Zusammenhang mit Dir? Heißt das, dass Du weißt wie viel der Fisch kostet? Oder was hast Du mit HP zu tun?
Mathias Marie Kaiser: *lach* Diesen Hashtag haben eigentlich meine Fans zu verantworten. Im Laufe der Zeit wurde ich sehr oft auf eine gewisse Ähnlichkeit angesprochen. Das habe ich eine Zeitlang in meinen sozialen Medien aufgegriffen. Zu einem persönlichen Treffen ist es allerdings nie gekommen (schmunzelt).
Ahoi: Auf Deinem Instagram-Profil steht, dass Du „SecretShows“ moderiert. Was ist das denn? SecretShows – das habe ich noch nie gehört …
Mathias Marie Kaiser: Ich habe es ja schon angedeutet. Aber wenn Du direkt fragst: Es gibt Menschen, die wollen gern Partys in Locations feiern, in denen es - sagen wir mal - erotisch zugeht. Oder vielleicht einfach mal ohne Kleidung tanzen oder singen. Da ich keine Berührungsängste in dieser Richtung habe und, wie schon gesagt, Diskretion zu meinen Tugenden gehört, habe ich einen Namen gesucht, der niemanden abstößt und doch alles sagt. Ich hoffe, das ist mir gelungen. Ich selbst bin jedoch bei all diesen Engagements „nur“ der/die, der/die für die Atmosphäre sorgt.
Ahoi: Der Kätz Club steht für faszinierende Einzelwesen, hier legt DJ PorNO auf, man kann – soweit ich weiß – Lotte Lia Blau erleben. Und Du bist auch mittenmang. Welche Reihen bespielst Du denn im Kätz derzeit, wann sind die und was können interessierte Wesen der Nacht so erleben bei Dir?
Mathias Marie Kaiser: Schön, dass Du das ansprichst. Wir lernten uns ja im Kätz zur erotischen Karaoke- und Schlagerparty kennen. Dieses Format gibt es einmal im Monat. Jetzt ist allerdings Sommerpause und ich freue mich auf Anfragen im Outdoorbereich. Meine Technik ist mobil und weitestgehend kabellos. Also einfach anfragen.
Einen kleinen Ausblick kann ich den Leserinnen und Lesern gern geben. Fragt man im Kätz nach Marie, hört man meistens „unsere Kaiserin“ unser „Inventar“. Ich bin, wenn es meine Zeit erlaubt auch im Club, wenn ich kein eigenes Programm habe. Die Gäste und die Actoren schätzen meine Vibes, mein Fachwissen und meine Geschichten. Wenn es „brennt“, wird - und das ist meines Wissens einmalig in Deutschland - die Warteschlange von mir unterhalten und vorab die vielen Fragen der Neulinge im Kätz beantwortet. Auch mein „wachsames Auge“ wird gerade von vielen jungen Gästen sehr wertgeschätzt. Meine Empathie, meine fachliche Kompetenz und natürlich jede Menge Spaß waren letzten Endes auch der Grund, warum die Geschäftsführung des Kätz eine Zusammenarbeit mit mir eingegangen ist.
Aber weiter mit den Terminen: Alle zwei Monate gibt es eine Ladys-Only-Party, die ich moderiere und entertaine. Vom 14. Juli bis zum 16. Juli zum CSD Leipzig findet man mich auf dem Festivalgelände des Kätz auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz und danach natürlich zur Aftershowparty im Kätz. Am 14. Juli werde ich mit einer eigenen Show die Gäste überraschen.
Im September komme ich zwischenzeitlich von Gran Canaria zurück, um dann eine große Schlager- und Karaoke-Party im Kätz zu geben. Und dann schauen wir schon mit einem Auge aufs (Achtung Spoiler) Oktoberfest mit dem Kätz. Aber es gibt immer noch genug freie Termine. Also einfach Anfragen.
Wenn Ihr positive Wesen seid. Wenn Ihr tolerant und respektvoll seid. Dann erwartet euch ein Abend voller neuer Eindrücke, die zu beschreiben den Rahmen hier sprengen würde.
Ahoi: Und wie bist Du zu Deiner Entertainer.in-Persönlichkeit gekommen? Wann begann Dein Leben im Showhimmel? Was hast Du alles schon gemacht?
Mathias Marie Kaiser: Oh, das ist eine schwierige Frage. Schwierig, weil ich jetzt Seiten füllen könnte. Ich versuche es trotzdem. Eigentlich wusste ich bereits mit 16 Jahren, dass ich mit Menschen arbeiten möchte. Und auch, dass ich eine besondere Gabe hatte für andere Menschen da zu sein. Das sahen meine Eltern allerdings etwas anders und so musste ich erstmal was Bodenständiges lernen. Als ich dann auf eigenen Beinen stand, habe ich zwei weitere Berufe gelernt, in denen ich das, was ich in meiner Seele hatte, auch mit dem nötigen Fachwissen unterlegen konnte. So habe ich in der Gastronomie meine ersten extrovertierten Stehversuche unternommen und nebenher als DJ gearbeitet. Nach dem Fall der Mauer hatte ich dann, nach einer kurzen künstlerischen Phase, ein wenig den Halt und mich selbst „verloren“. Es war die Zeit, in der Wesen wie ich in der Gesellschaft kein leichtes Leben hatten.
Nach unterdrückten Jahren hatte ich dann so mit 30 (also vor kurzem – Schmunzel) beschlossen, dass ich meinen Weg gehen muss, um glücklich zu sein. Und ab diesem Zeitpunkt haben die Menschen um mich herum mein positives Ich gespürt. Allerdings habe ich mich auch von vielen Menschen trennen müssen, für die ich mich so lange verstellt hatte.
Sorry … ich schweife ab. Das ist ein anderes Thema.
Ich habe einen Hotelbetrieb geführt, geübt, mich ausprobiert, habe als Eventmanager und Gastronom für Firmen gearbeitet. Eine kurze Zeit war ich auch als Teil eines Gesangs-Duos unterwegs. Also eine verrückte Zeit.
Es lässt sich nicht so genau sagen, wann die Entscheidung gefallen ist, mich als Künstler zu verstehen. Im Jahr 2019 habe ich alle meine sozialen Medien resettet. Das war eigentlich der Moment, in dem ich das alles auf ein professionelles Maß gehoben habe.
Und da bin ich jetzt, kurz danach und in voller Pracht – Eure Kaiserin.
Ahoi: Dann wünschen wir Dir immer volle Tanzböden und euphorische Menschen, die Dich lieben. Weiter so
