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Die ersten 30 Jahre sind die härtesten!

Gespräch mit dem Musikanten Robert Gläser

Robert Gläser
Der Robert Gläser sucht sich in den Abgründen des Landes © Max Boje

Robert Gläser, Sohn von Peter „Cäsar“ Gläser, besucht seine Geburtsstadt Leipzig. Der Baumstarke Typ, der einst bei den Punkrockern von L’Attentat das Schlagzeug malträtierte kann sogar mittlerweile „sensibel“. Gut, dass Menschen nicht eindimensional sind.

Ahoi-Redakteur Volly Tanner sprach mit ihm:

 

Ahoi: Guten Tag, Robert Gläser. Du kommst am 20. Januar 2023 ins Leipziger Tonelli´s, um uns hier mit Musik zu erfreuen. Wirst Du eigene oder fremde Werke kredenzen? Schließlich gibt es Dich ja auch bei „Apfeltraum“, einer Band, die dem Werk deines Vaters huldigt.

Robert Gläser: Hallo Volly, ich werde meine schönsten Songs aus meinen beiden Soloalben kredenzen und natürlich Songs meines Vaters Peter „Cäsar“ Gläser. Ein paar geschmackvolle „Zitate” anderer Künstler baue ich auch immer gerne in meine Songs ein.

 

Ahoi: Ich erfuhr, dass Du als special-guest Carolin Masur mit im Boot hast, eine ausgewiesene Operndiva. Wie kann ich mir Euer Zusammenspiel vorstellen? Du dann „Barcelona“ schmetternd als neuer Freddy Mercury??

Robert Gläser: Ha ha, ja so ähnlich! Wir werden Songs von Carolin hören und natürlich den ein oder anderen Klassiker zusammen singen. Es wird nicht „Barcelona” sein aber ein Song wie „Wer die Rose ehrt” bietet sich als Duett an so einen Abend noch viel besser an.

 

Ahoi: Wo und wie hast Du denn Carolin Masur kennengelernt?

Robert Gläser: Wir haben uns lustiger Weise erst mal jahrelang bei Facebook beschnuppert, ohne uns persönlich zu kennen. Außerdem haben wir ja beide sehr berühmte Väter, die auf dem Leipziger Südfriedhof Nachbarn sind. Und so war es nun an der Zeit, auch mal was Musikalisches zusammen zu machen. Wir werden sicherlich auch die ein oder andere Geschichte erzählen. Ich bin aufgeregt.

 

Ahoi: Kannst Du uns noch etwas zur Band erzählen, die Du mitbringst?

Robert Gläser: Ich spiele seit 2017 mit meinen hervorragenden Kollegen Hannes Funke (Gitarre, Gesang) und Matthias Klünder (Piano, Gesang) im „Robert Gläser Trio”. Wir sind mittlerweile so gut eingespielt, dass es keine Fragen mehr gibt und wir praktisch jede Location in dieser Konstellation rocken können.

 

Ahoi: Du lebst in Berlin, hast aber Leipziger Wurzeln, sogar recht punkige. Wie fühlt es sich an, hin und wieder „Nach Hause“ zu kommen?

Robert Gläser: Ich bin echter Leipziger und habe mit 12 Jahren bei der Punk-Legende „L’Attentat“ Schlagzeug gespielt. Und es ist es wirklich immer wie „… ein nach Hause kommen”, obwohl ich seit unserer Ausreise im März 89’ in Berlin lebe.

 

Ahoi: Dein letztes Album erschien 2019. Ist da etwas Neues am Köcheln? Erzähl doch mal …

Robert Gläser: Na klar! Ich arbeite seit zwei Jahren an meinem 2023 erscheinenden 3. Soloalbum. Es gibt auch schon eine Hörprobe mit „Nur der Himmel weiß” auf meinem YouTube Channel zu hören. Es lohnt sich, mal reinzuschauen. Alle anderen Infos zu meiner Person findet man unter robertglaeser.de

 

Ahoi: Heute Künstler zu sein, ist ja auch nicht gerade lustig. Entweder man muss sich andauernd positionieren und auf der richtigen Seite einfinden oder man hat als Pausenclown möglichst belanglos zu sein. Wie hälst Du die Verwerfungen der Neuzeit aus?

Robert Gläser: Ich habe mich nie wirklich positioniert, sondern einfach immer nur Musik gemacht ohne wirklich nachzudenken. Es war in den letzten zwei Jahren sicherlich nicht einfach und wird auch zukünftig sicher nicht einfach sein. Dennoch bin ich immer auf der Suche danach, wer ich bin und was ich sein will, deshalb kann man mich auch heute noch schlecht im eine Schublade stecken. Dieses Zitat von meiner Ziehtochter Valentine trifft es sehr gut: „Ein Mann voller Gegensätze, der verbal den Härtegrad eines American Football Spielers mitbringt und gleichzeitig so sensibel ist, dass eine Schneeflocke dagegen unzerbrechlich wirkt.”

Ich hatte auch eine Phase wo ich „Allen” gefallen wollte, aber ich habe schnell gemerkt, dass das nicht mein Ding ist und ich nicht „everybody’s darling” sein kann. Jetzt halte ich einfach nur noch durch! Und ich kann sagen: Die ersten 30 Jahre sind die härtesten.

 

Ahoi: Und geht es auch mal wieder mit dem „Apfelbaum“ on the road?

Robert Gläser: Wir sind regelmäßig unterwegs und am 03. November 2023 zum traditionellen Konzert im Leipziger Anker. Alle anderen Termine immer unter apfeltraum.net

 

Ahoi: Danke, lieber Robert, für Deine Zeit und Deine Antworten.

Robert Gläser im Netz:

www.robertglaeser.de

Carolin Masur im Netz:

www.carolin-masur.de

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