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  • Kunst
Museum für Druckkunst

Freiräume der DDR-Grafik

Ein Plakat von Frieder Heinze von 1979
Ein Plakat von Frieder Heinze von 1979 © Galerie am Sachsenplatz

„Werbung durch Kunst für Kunst.“ Diese griffige Formel findet Clara Marie Thöne für die aktuelle Schau im Museum für Druckkunst. „Unter dem Radar“ zeigt originalgrafische Kunstplakate, zu DDR-Zeiten von Künstlern wie Angela Hampel, Bernhard Heisig, Max Uhlig oder Frieder Heinze entworfen, um für Ausstellungen in halböffentlichen oder privaten Kunstorten zu werben.

Dabei – daher rührt der Ausstellungstitel – bewegten sie sich weitgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit. Denn Auflagen unter 100 Exemplaren unterlagen keiner Genehmigungspflicht. Und die Künstler nutzten den Freiraum. „Die Plakate sind nicht auf den ersten Blick aufrührerisch oder politisch, aber es ist ablesbar, dass sie nicht dem Leitbild sozialistischer Kunstvorstellungen entsprechen“, sagt Thöne.

100 originalgrafische Kunstplakate aus der Sammlung der Leipziger Galerie am Sachsenplatz bilden den Kern der Ausstellung. Zu sehen sind verschiedene künstlerische Handschriften und Drucktechniken aus drei Generationen. Bis heute ungebrochene Traditionslinien werden nachvollziehbar. Thöne: „Heute ist Ostdeutschland mehr denn je ein Land der Grafik. Viele der ausgestellten Künstler und Künstlerinnen sind weiterhin druckgrafisch tätig.“

Unter dem Radar. Originalgrafische Kunstplakate aus Ostdeutschland seit 1975
verlängert bis 8. April

Museum für Druckkunst
Nonnenstraße 38
www.druckkunst-museum.de

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