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  • Kunst
Handwerklich gekonnt

Fokus Illustration

Marcus Behmers Illustration
Marcus Behmers Illustration zu „Von dem Fischer un syner Frau“ © Kunstsammlungen Chemnitz Museum Gunzenhauser / Marcus Haucke

Die Illustration literarischer Werke wird mitunter nur vom Auge gestreift, als Beiwerk abgetan. Doch originell und handwerklich gekonnt umgesetzt, kann sie ein Türöffner sein. Sie lenkt den Blick auf Details, kommentiert, spitzt zu oder macht erst das Wesentliche sichtbar. Darauf verweist der an Goethes „Faust“ angelehnte Ausstellungstitel „Des Pudels Kern“.

Unter dieser Überschrift versammelt das Chemnitzer Museum Gunzenhauser Grafiken, die nach Gedichten, Erzählungen und Märchen ab 1900 entstanden sind. Einige der Arbeiten wurden noch nie öffentlich gezeigt. Marcus Behmer (1879–1958) bildet den Schwerpunkt. Der Meister des kleinen Formats, der als Zeichner und Radierer für den „Simplicissimus“ und den Insel Verlag arbeitete, beschäftigte sich immer wieder mit Märchen.

Ebenso zu sehen sind Karl Walsers Illustrationen zu „Leonce und Lena“, Max Slevogts Arbeiten zum „Lederstrumpf“ oder Karl Hubbuchs surrealistisch wirkende Faust-Illustrationen aus den 1920er-Jahren. Immer wieder sind die Märchen der Brüder Grimm Thema – auch beim britischen Maler-Star David Hockney und seinem Zyklus „Six Fairy Tales from the Brothers Grimm“.

Des Pudels Kern. Illustration von 1900 bis heute.
bis 4. September
Museum Gunzenhauser, Falkeplatz, Chemnitz
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