Der Klett Kinderbuch Verlag in der Leipziger Südvorstadt hat für Ende Mai eine Aktionswoche ins Leben gerufen, die sich mit der wichtigen Thematik Kinder auf der Flucht auseinandersetzen wird. Die Veranstaltungen rund um das Projekt werden vom 31. Mai bis zum Pfingstsonntag, dem 5. Juni, in der Galerie KUB in der Kantstraße 18 stattfinden.
Anlass ist das im Februar erschienene Buch Manchmal male ich ein Haus für uns – Europas vergessene Kinder von Alea Horst und Mehrdad Zaeri, das Fotos und Berichte von Kindern sammelt, die im Flüchtlingslager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos leben.
Als großes Ziel der Projekttage steht die Auseinandersetzung mit der schmerzlichen Thematik im Raum, ebenso wie die zentrale Fragestellung "Was können wir tun?". Aus diesem Grund steht im Fokus, die Sachlage auf kindgerechte und lebhafte Weise so zu vermitteln, dass ein Verständnis dafür entfacht wird – bei Groß und Klein.
„Manchmal male ich ein Haus für uns“, empfohlen von der UNO-Flüchtlingshilfe, ist ein Mehrgenerationenbuch. Alea Horst arbeitete vor ihrer Zeit als Nothelferin als Hochzeits- und Familienfotografin, doch das Flüchtlingsthema berührte sie so sehr, dass sie diesem Job nicht mehr nachgehen konnte. „Ich kam mit dieser Diskrepanz überhaupt nicht mehr klar, dass ich teure Hochzeitstorten und Spitzenkleider fotografiere, während gerade Kinder ertrinken.“, so Horst, die Hals über Kopf ihr Leben änderte und im Anschluss einen Flug nach Lesbos buchte, um vor Ort Nothilfe zu leisten. Die schlimmen Zustände trafen sie wie ein Faustschlag, weshalb sie fortan in vielen Krisenländern tatkräftig unterstützte.
Für „Manchmal male ich ein Haus für uns“ begann sie, den Alltag im Flüchtlingslager fotografisch zu dokumentieren, außerdem führte sie Interviews mit den Kindern, um einen realen Einblick in deren Leben zu erlangen und sie selbst sprechen zu lassen. Alea Horst gründete den Verein Alea e. V., der Aufklärung, Zukunftsbildung und Hilfestellungen ermöglicht. Die Zeichnungen des Buches sind von Mehrdad Zaeri, der selbst als Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland kam.
Eröffnet wird die Aktionswoche des Klett Kinderbuch Verlags unter Verlagsleitung von Monika Osberghaus und Projektleitung von Thomas Engelhardt am Dienstag, dem 31. Mai, um 18 Uhr. Besonders ist, dass die Fotografin Alea Horst die ganze Woche persönlich vor Ort sein wird.
In der Aktionswoche wird es täglich die Fotoausstellung zum Anschauen geben. Ebenso Lesungen für Schulklassen, Familien und Erwachsene, Kinderbuch-Schnäppchenverkäufe zugunsten Betroffener und verschiedene Hilfsmöglichkeiten. Am Pfingstsonntag gibt es dann ein abschließendes Familienfest mit Malaktionen, Bilderbuchlesungen und musikalischer Untermalung.
