Das 19. Jahrhundert war für die Musikstadt Leipzig eine glanzvolle Zeit. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt Carl Reinecke (1824–1910), der sagenhafte 35 Jahre Gewandhauskapellmeister war.
Die aktuelle Gewandhaus-Saison steht ganz im Zeichen von Reinecke, denn 2024 feiert Leipzig den 200. Geburtstag des begnadeten Ausnahmemusikers. Wer mehr über den Komponisten, Pianisten, Musikschriftsteller und Lehrer erfahren will, dem sei wärmstens das private Carl-Reinecke-Museum empfohlen. Der Leipziger Stefan Schönknecht, Cellist und Ururenkel von Reinecke, hat es in seinem Haus in der Siedlung Grünau gegründet.
Wer den Raum betritt, fühlt sich in eine andere Zeit versetzt, zumal der Hausherr musikalische Akzente aus Reineckes Oper „König Manfred“ und aus „Bilder des Südens“ setzt. „Alles, was es auf der Welt zu Reinecke gibt, ist hier versammelt. Wir zeigen das gesamte Œuvre.“ Dabei spricht Schönknecht von einer „unglaublichen Lebensleistung“ seines Ururgroßvaters, der zudem über 40 Jahre als Konservatoriumslehrer tätig war.
Genau dort, an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, leitete der Nachfahre das künstlerische Betriebsbüro fast so lange, wie sein Vorfahr dort unterrichtet hatte. „Das verbindet doch sehr.“