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Stadtgeschichtliches Museum

Ein Lederkoffer voller Geheimnisse

Karl Liebknecht Ausstellung
Der Liebknecht-Koffer ist jetzt in Leipzig © Dr. Volker Külow

Er stand viele Jahre fast unbemerkt in einer Wohnung in Moskau, dabei bewahrte er wertvolle Schätze. Der Koffer von Karl Liebknechts Witwe Sophie wurde 2020 von Enkelin Maja-Karlena entdeckt. Jetzt ist er in Leipzig zu sehen.
„Nach Sophie bekam mein Vater Wilhelm den Koffer. Nach dessen Tod 1975 erbte ich ihn. Dazu so viele Dinge, die fast ein ganzes Zimmer füllten. Ich konnte bis heute nicht alle Sachen durchschauen. Da waren und sind sehr viele Emotionen. Gerade die Dinge von meinem Opa Karl Liebknecht rufen traurige Erinnerungen hervor. Unsere ganze Familie hat den schrecklichen Mord nie ganz verkraftet.“

Während der Pandemie 2020 hatte sie viel Zeit und öffnete den Koffer. Er enthielt neben Briefen auch die Nickelbrille, die Karl Liebknecht bis kurz vor seiner Ermordung 1919 getragen hat. Durch ihre Leipzig-Besuche 2003 und 2018 kannte sie das Liebknecht-Haus und das Museum. „Ich fragte, ob Interesse besteht, habe ein Paket gepackt. 14 Tage später war es in Leipzig“, sagt Maja-Karlena Liebknecht. Das Stadtgeschichtliche Museum ließ die Brille prüfen, sie wurde für echt befunden, ist jetzt Teil der Ausstellung „Held oder Hass ‒ Der Leipziger Liebknecht“. Der Koffer kommt in die Dauerausstellung im Alten Rathaus. Und das Beste: Die Stücke bleiben als Schenkung im Museum. „Ich spüre, dass dort und im Liebknecht-Haus das Wirken meiner Familie bewahrt und gewürdigt wird. Ein schönes Gefühl. Hoffentlich kann ich mir bald alles in Leipzig anschauen.“

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