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Sportmuseum Leipzig

Ein ganz besonderer Nachlass

Ein Sammler hat dem Sportmuseum einen wahren Schatz vermacht: 8.700 Autogramme internationaler Sportlerinnen und Sportler. Vertreten sind Weltstars wie Schwimm-Olympiasieger Mark Spitz und längst vergessene Olympioniken wie der Mittelstreckenläufer Abel Richard Kiviat.

Übergabe der Autogramme
Thomas Burckhardt (l.) und Dietmar Schulze vom Sportmuseum bei der Übergabe © Katja Etzold

Thomas Burckhardt war sichtlich stolz, als er die 50 Jahre alte Sammlung seines Vaters dem Sportmuseum übergab. Kein Wunder, hatte er doch einen wahren Schatz im Gepäck. Der 2017 verstorbene Senior des Leipzigers, Dr. Herbert Burckhardt, trug in seinen Jahrzehnten als Sportfan eine wohl einzigartige Sammlung an Original-Autogrammen zusammen. Rund 8.700 Stück insgesamt, auf 70 Aktenordner verteilt. Zu den Perlen gehören die Signaturen der Schwimmstars Roland Matthes, Mark Spitz und Tarzan-Darsteller Johnny Weissmüller.
Auch die Kugelstoß-Olympiasiegerin von 1968, Margitta Gummel (SC DhfK), ist vertreten. Wohl nur absoluten Experten ein Begriff: Abel Richard Kiviat, 1912 Olympiasieger im 3.000-Meter-Mannschaftslauf. Der US-Amerikaner schickte wenige Monate vor seinem Tod im August 1991 sein Autogramm an Herbert Burckhardt.

Sammeln als Familienangelegenheit

„Mein Vater reiste oft selbst zu Sportveranstaltungen, um sich die Autogramme persönlich bei den Sportlern zu holen. Das führte ihn durch ganz Europa“, berichtet Sohn Thomas. „Mitte der 1980-er und Anfang der 1990-er Jahre unterstützte ich ihn und fuhr als Amateurfotograf gern mit.“ Die Autogrammjagd wurde zu einer wahren Familienangelegenheit – mit Schwerpunkt auf Leichtathletik, Schwimmen, Gewichtheben und Turnen. Im Nachlass finden sich darüber hinaus umfangreiche, von Hand geschriebene Statistiken der Medaillengewinner bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften.

Mit der Übergabe an das Sportmuseum komme ich seinem Wunsch nach. Thomas Burckhardt über seinen Vater Herbert

Autogramme werden 2022 präsentiert

„Mit der Übergabe an das Sportmuseum komme ich seinem Wunsch nach, die Sammlung in ihrer Ganzheit zu belassen und dem Museum zu schenken“, ergänzt Thomas Burckhardt. Sein Vater hat Zeit seines Lebens nie ein Autogramm verkauft: „Das lehnte er strikt ab.“ Im Herbst 2022 sollen die Autogramme in einer Sonderausstellung im Haus Böttchergässchen des Stadtgeschichtlichen Museums mit den Neuzugängen der letzten Jahre gezeigt werden. Auch in der künftigen Dauerausstellung des Sportmuseums dürfte die Sammlung Burckhards einen ihr gebührenden Platz erhalten.

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