Der 1809 in Hamburg geborene Komponist, Dirigent und Pianist wurde 1835 Gewandhauskapellmeister. 1843 gründete er in Leipzig die erste deutsche Musikhochschule. Ein großer Verdienst ist die Renaissance von Bach-Werken. So führte er Bachs Matthäus-Passion und andere Kompositionen wieder auf, die damals fast völlig in Vergessenheit geraten waren. Mendelssohn stiftete beispielsweise das ältere Bach-Denkmal am Dittrichring. Um diese und weitere Verdienste für die Musikstadt Leipzig zu würdigen, errichtete man 1882 das Mendelssohn-Denkmal vor dem Neuen Gewandhaus im Musikviertel. Als die Bomben des Zweiten Weltkrieges das Gewandhaus zerstörten,
stand das Denkmal längst nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz.
- Stadtgeschichte
Ein Denkmal mit bewegender Geschichte


Abriss als Folge antisemitischer Hetze
Denn bereits wenige Jahre nach Mendelssohns frühem Tod 1847 wurde er Ziel antisemitischer Stimmungsmache. Daran beteiligt war auch Komponist Richard Wagner. Während des Nationalsozialismus gipfelte diese Propaganda in der Entfernung der Statue 1936. Sie gilt bis heute als verschollen. Man vermutet, dass die Bronzefigur für Kriegszwecke eingeschmolzen wurde.
Auch Mendelssohns Musik wurde zwischen 1933 und 1945 nicht mehr aufgeführt. Damit verschwanden seine Werke - wie die vieler weiterer jüdischer Künstler - aus der öffentlichen Erinnerung der Deutschen. Nach Ende des NS-Regimes dauerte es Jahrzehnte, bevor man seine Musik wiederentdeckte. Erst seit 1989/90 gab es Bemühungen, das originale Denkmal zu rekonstruieren. Doch die Kosten lagen bei 355.000 Euro. Mithilfe eines Kunstmäzens, der Felix-Mendelssohn-Stiftung (Vorsitzender war Gewandhauskapellmeister Kurt Masur), der Stadt Leipzig und dem Regierungspräsidium konnte das Geld aufgebracht werden. 2008 wurde das Denkmal eingeweiht. An seinem ursprünglichen Platz im Musikviertel steht heute eine Büste des Künstlers.