„Ich bin ein Nerd, ihr erkennt mich an dem Shirt“, singt Sören Vogelsang auf seinem neuen Album „Optimismus Prime“. Ob er sich selbst als Nerd sieht? „Auf jeden Fall“, sagt der Leipziger Sänger. Als Computerspiel-Nerd zum Beispiel. Er stürzt sich in diese Welten und installiert Mods, um Musik und Gaming zu verbinden. Ein virtueller Barde spielt dann seine Songs.
In der Welt der Barden fand auch Vogelsangs musikalisches Erweckungserlebnis statt. Er kritisierte einen Cover-Song im Netz. Die Antwort: Mach es besser. Was sich Vogelsang zu Herzen nahm – ohne musikalische Ausbildung. Eigentlich ist er Schauspieler. Aber die Likes kamen und bald die Einladungen zu Mittelaltermärkten. Dort spielt er heute noch.
„Aber ich wollte das Korsett abstreifen und über Dinge schreiben, die mich beschäftigen“, sagt Vogelsang. „Optimismus Prime“ präsentiert sich als meist eingängiger Singer-Songwriter-Pop. Es geht um Nerds, die Vergänglichkeit des Lebens in „Irgendwann zu spät“ oder um die „Asozialen Medien“. Ausgangspunkt ist der Text, was man an ausgefeilten Reimen und überraschenden Wendungen merkt: „Ich liebe dich nicht mehr“, heißt es in „Schaukeln“. Mit dem nächsten Satz ändert sich alles: „Doch ich liebe dich auch nicht weniger.“