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Generalmusikdirektor Gustav Brecher

Ehrung für einen fast Vergessenen

Er hat in Leipzig fast 20 Jahre die Geschicke der Oper geleitet. Doch mit der Machtergreifung der Nazis endete seine Zeit. Jetzt bekommt er seine Würdigung.

Wohnort von Gustav Brecher
In dieser Villa lebte Gustav Brecher mit seiner Frau: Hier werden zwei Stolpersteine verlegt © Ronny Wenzel

Probebühne

Opernchef Prof. Ulf Schirmer liegt es besonders am Herzen, Gustav Brecher zu würdigen. Er war Generalmusikdirektor der Oper ab 1914 und hatte die Aufführung aller Wagner-Opern geplant.

Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er zunehmend angefeindet. 1933 verließ er wegen randalierender Nazis die Oper, wurde seines Amtes enthoben. Nun wird die Probebühne 1 in „Gustav-Brecher-Probebühne“ umbenannt.

Relief

Die bekannte Bronzegießerei Noack (goss z. B. das Bachdenkmal vor der Thomaskirche) hatte jetzt einen besonderen Auftrag. Firmenchef Bert Noack sollte ein Relief von Gustav Brecher fertigen.

Es entstand in vier Monaten Arbeit, ist 60 x 40 cm groß und zeigt den Dirigenten im Profil. Die Tafel soll während „Wagner 22“ feierlich enthüllt werden. Sie hängt in der Nähe der Gustav-Brecher-Probebühne.

Stolpersteine

Vor der Oper wird ein Stolperstein für Gustav Brecher verlegt. Und zwar so, dass er selbst bei Events mit rotem Teppich immer zu sehen sein wird. Vor dem Wohnhaus des Ehepaars in Markkleeberg erinnern künftig zwei Stolpersteine an Gustav Brecher und seine Ehefrau Gertrud. Ab 1933 lebte er wegen strenger Überwachung durch die NS isoliert. 54-jährig verkaufte Brecher sein Haus und ging ins Exil.

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