Drei Plätze laden zum Erinnern

Dank der eigens entwickelten Web-App „Augen auf!“ können die Leipziger noch bis zum 3. Oktober das Projekt mitgestalten. Selfie machen, die App wählt die Augenpartie aus. „Die Leipziger werden so Teil des Kunstwerks“, erklärt Robert Sochacki. „Mir gefällt es, eine Stadt und die Geschichte(n) ihrer Bürger in meine Arbeit einzubinden. Das bietet die Chance, die Vergangenheit zu reflektieren.“ 

Unter dem Motto „Das ICH und das WIR“ steht die Installation auf dem Burgplatz. Betty Mü präsentiert ein begehbares Kaleidoskop. Elf Meter lang, in Form eines Hexagons, mit Spiegeln und LED-Screens. Im Zentrum steht das „Wir“ von „Wir sind das Volk“. Die Künstlerin erklärt: „Wir können verändern, wir sind die Hoffnung, wir sind die Zukunft. Jeder Einzelne von uns. Bei der Installation geht es um den Einzelnen und die Masse.“

Bunt und farbenfroh wird es auf dem Richard-Wagner-Platz. „Demokratie braucht Farbe – Sprüh mit!“ heißt es hier. Cart’1 und Matthieu Tercieux, zwei Künstler aus Lyon (Frankreich), haben im Sommer mit Leipziger Jugendlichen gearbeitet. Beim Lichtfest zu sehen ist digitales Graffiti, das per Wii-Controler auf die Fassade des Hauses Großer Blumenberg projiziert wird. Besucher können selbst mitmachen und digitale Graffiti „sprühen“. 

Das Lichtfest wird von der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH organisiert. Natürlich gibt es am 9. Oktober auch die bekannten Elemente. 17 Uhr beginnt das Friedensgebet in der Nikolaikirche. Auf dem Nikolaikirchhof wartet die Kerzen 89 – befüllt von den Besuchern mit tausenden Teelichtern.