Wer Uwe Schürmanns Schleußiger Atelier betritt, könnte meinen, hier arbeiten verschiedene Künstler: Maler, Fotografen, Grafiker, ein Holzbildhauer vielleicht, es liegen Späne unter einer Bohrmaschine. Schürmann lacht: „Ein Kunstprofessor sagte einmal zu mir, ich müsse mich für eine Richtung entscheiden. Das will ich nicht.“
Manchmal hilft der Zufall weiter, etwa bei seinen Ballbirds: kleine, runde Vögel, mittlerweile sein Markenzeichen, meist als Auftragsarbeit gefertigt. Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen – Schürmann lässt sich die jeweilige Geschichte erzählen und markante Äußerlichkeiten oder wichtige Lebensstationen der Beschenkten in die Kompositionen einfließen.
Ballbirds entstanden im Möbelhaus
Vor rund 20 Jahren ging es los. Schürmann stellte in einem Möbelhaus aus. Irgendwann stellten Eltern ihre Kinder bei ihm ab. „Für sie war ich so etwas wie das Bällebad“, sagt Schürmann. „Und dann begannen die Kinder mit Auftragsarbeiten.“ Als er einen Vogel malen sollte, entstand die Urform des Ballbirds.
Inzwischen zeichnet Schürmann jährlich Ballbird-Kalender, der für 2024 wird „Leipzig und seine Künstler“ heißen. Ursprünglich kommt Schürmann aus der Fotografie. „Aber ich habe immer nebenher gemalt“, sagt er: irgendwann direkt mit Fotochemikalien, die er in der Dunkelkammer auf das Fotopapier strich. Es entstehen geheimnisvoll verwaschene Schwarz- und Grautöne mit verlaufenden Rändern.
Mehr Infos unter
www.ballbirds.de