Im Frühmittelalter durchkreuzten Reitervölker die eurasischen Weiten. Geblieben ist ein Bild kriegerischer Horden. Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle schaut auf Basis neuer Erkenntnisse und mit aus 30 Museen und Sammlungen zusammengestellten Exponaten genauer auf die Lebensweisen von Hunnen, Awaren und Ungarn, die als Händler und Hirten auch eigene Moden und Technologien mitbrachten. Die Awaren etwa brachten im 7. Jahrhundert den Steigbügel nach Europa.
Erstmals in Deutschland gelingt eine vergleichende Ausstellung der Reiternomaden, die die kulturelle Entwicklung weiter Teile des Kontinents prägten. Die berittenen Krieger legten weite Strecken zurück und drangen bis zur Nordsee oder nach Spanien vor. Auch Mitteldeutschland wurde mehrmals zum Schlachtfeld. Mitte des 6. Jahrhunderts kämpften die Awaren hier gegen die Franken. Die Ungarn erlitten 933 an der Unstrut eine ihrer ersten Niederlagen.