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Schnelle Stelle

Der schnellste Lehrer der Stadt

Patrick Reißig ist der beste Amateurfahrer der Rad-Bundesliga. Der 27-Jährige vom Team SchnelleStelle aus Leipzig träumt davon, in Zukunft als Profi zu fahren.

Patrick Reißig mit Teamkollegen
Patrick Reißig (2.v.r.) und die Teamkollegen beim Training © Dana Dzankovic

Es ist eine ungewöhnliche Karriere, die Patrick Reißig hingelegt hat. Der Leipziger kickte viele Jahre unter anderem für den VfB/1. FC Lok Leipzig und die Kickers Markkleeberg, entdeckte im Anschluss die Liebe zum Rennrad und stieg zum besten Amateurfahrer der Rad-Bundesliga auf. „Patrick hat in den drei Jahren bei uns einen riesigen Sprung gemacht“, sagt Eric Baumann, Ex-Profi und Sportlicher Leiter beim Team „SchnelleStelle SC DHfK Leipzig“.
Er lobt vor allem die große Konstanz des Allrounders. Die vergangene Bundesliga-Saison schloss Reißig, der sich in hügeligem Terrain am wohlsten fühlt, in der Einzelwertung auf Platz 10 ab. Als einziger Nicht-Profi in den Top Ten. In der Teamwertung erreichte SchnelleStelle sogar den fünften Rang und heimste erstmals den inoffiziellen Titel als bestes Amateurteam des Landes ein. Ein riesiger Erfolg für die Leipziger Equipe um die Kapitäne Daniel Harnisch und Matthias Wiele. Auch Patrik Reißig hatte in seiner dritten Bundesliga-Saison schon eine Führungsrolle inne.
Große Ambitionen hat er sowieso: Zunächst möchte er zu einem höherklassigen KT-Team wechseln. Der Wunsch wird wohl Anfang 2022 in Erfüllung gehen. „Und ich träume davon, ein paar Jahre als Profi zu fahren“, sagt Reißig. „Warum soll das nicht klappen? Radsportler haben mit Anfang bis Mitte 30 ihren Karrierehöhepunkt.“ Vor allem renntaktisch gebe es allerdings noch Defizite, berichtet er selbstkritisch. „Da merkt man den späten Einstieg in den Radsport“, sagt Eric Baumann.

Ich träume davon, ein paar Jahre als Profi zu fahren. Radsportler Patrick Reißig

Vereinbarkeit von Arbeit und Sport schwierig

Ein anderes Problem ist die Vereinbarkeit von Arbeit und Sport. Reißig arbeitet in Leipzig als Grundschullehrer. Nach dem Feierabend sitzt er fünf bis sechsmal pro Woche rund vier Stunden auf dem Rad. An „Ruhetagen“ geht er laufen oder macht Stabilisationstraining. Ideal wäre eine Halbtagsstelle, die Lehrer in Sachsen aber nur in Ausnahmefällen bewilligt bekommen. „Ich wünsche mir mehr Flexibilität, um Beruf und Radfahren unter einen Hut zu bekommen“, sagt er. Patrick Reißig wird – so oder so – weiter hart an seinen Zielen arbeiten. Der schnellste Lehrer der Stadt ist noch lange nicht fertig.

Mehr Infos unter
www.radsport-team.de

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